Unsere OSP-Athletin Petrissa Solja hat bei der Tischtennis-WM in Budapest mit ihrem Partner Patrick Franziska im Viertelfinale in sechs Sätzen mit 4:2 (11,8,-3,-11,13,8) gegen das an Position vier gesetzte japanische Duo Masataka Morizono/Mima Ito gewonnen und damit eine Medaille im gemischten Doppel sicher – herzlichen Glückwunsch!
Wie bereits in der Runde zuvor waren ein gutes Aufschlag-Rückschlag-Spiel und kluge Ballplatzierungen einer der Schlüssel zum Erfolg von Franziska/Solja. Es war ein ganz enges Duell, bei dem sich die Gemüter vor allem auf japanischer Seite im vierten Durchgang bei einem nicht anerkannten Kantenball erhitzten. Statt 11:9 für Morizono/Ito hieß es 10:10. Umso größer war ihre Freude, als sie nach einem abgewehrten Satzball für die Deutschen den Durchgang durch einen erneuten Kantenball zum 13:11 doch noch für sich entschieden.
Franziska verletzt: Zwangspause in Satz sechs
In Satz fünf wehrten die amtierenden Deutschen Meister in der Verlängerung zwei Satzbälle der Japaner ab, verwandelten dann ihren eigenen dritten. Auch im sechsten Satz konnte sich keines der Duos eine nennenswerte Führung erspielen, selbst die längeren Ballwechsel, die eigentlich nicht als Spezialität der Deutschen gelten (Zitat Franziska: „Beweglichkeit ist nicht immer unsere Stärke.“) gingen mal an die eine, mal an die andere Seite.
Dann der Schreckmoment beim Stand von 6:7. Beim Versuch eines Gegen-Topspins mit der Vorhand aus der extremen Rückhandseite, verletzte sich Patrick Franziska am linken Fuß. In der Behandlungspause versuchten der Düsseldorfer Team-Arzt Dr. Antonius Kass und Physiotherapeut Peter Heckert vom Olympia-Stützpunkt Hessen in Frankfurt am Main intensiv, das Problem zu beheben (Kass-Diagnose: Verstauchung des Großzehengrundgelenks), tapten schließlich den Fuß, und Franziska spielte weiter.
Nicht mehr ganz so rund in der Beinarbeit, aber mit dem Mut der Verzweiflung eines verletzten Spielers, der auf keinen Fall einen siebten Satz riskieren wollte: trocken, ansatzlos, hart. Und erfolgreich. Bei 10:8 verwandelte die DTTB-Kombination ihren ersten Matchball und fiel sich glücklich in die Arme. „Es war völlig verrückt, wie Patrick nach dem medical Time-out die drei Dinger durchgepfeffert hat“, war „Peti“ Solja auch später im Gespräch mit den Journalisten noch völlig überrascht von der Serie ihres Mixed-Partners. „Es fühlt sich einfach super an, dass wir es geschafft haben, eine Medaille zu gewinnen. Es gibt nichts Schöneres gerade.“
Am heutigen Donnerstag kann es mehr werden als Platz drei. Um 20 Uhr stehen sie den an Position zwei gesetzten Japanern Maharu Yoshimura/Kasumi Ishikawa gegenüber. In der oberen Hälfte des Mixed-Tableaus kommt es zum erwarteten chinesischen Duell zwischen Fan Zhendong/Ding Ning und Xu Xin/Liu Shiwen. Das Endspiel im gemischten Doppel ist am Freitag um 14 Uhr.
Quelle: Deutscher Tischtennis-Bund, Bild: MS