Das deutsche Team beendet die EM im polnischen Bydgoszcz mit 16 Medaillen: OSP-Weitspringer Markus Rehm und OSP-Speerwerfer Mathias Mester dekorierten sich jeweils mit Gold. Herzlichen Glückwunsch!
Den einzigen Schreckmoment des Tages erlebte Markus Rehm hautnah: Dem Griechen Stylianos Malakopoulos brach bei der Landung die Prothese, Rehm lief noch vor seinem ersten Versuch zur Grube und erkundigte sich nach dem Wohlbefinden seines Konkurrenten. Aus der Ruhe ließ sich der zweifache Weitsprung-Paralympics-Sieger dadurch nicht bringen: Nach 8,19 Metern und 8,46 Metern – zwei Zentimeter kürzer als sein Weltrekord bei der EM 2018 – spürte Rehm, dass etwas Großes in der Luft lag: Mit 8,62 Metern verbesserte der 32-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen seinen Weltrekord um 14 Zentimeter und holte dadurch seinen vierten Europameister-Titel im Weitsprung.
„Es war eine tolle Stimmung und es hat viel Spaß gemacht. Ich bin perfekt aufs Brett gekommen und habe kaum was verschenkt, dann ein guter Absprung, eine gute Lage in der Luft – da kam alles zusammen heute“, sagte Rehm, der am 13. Mai schon 8,47 Meter gesprungen war: „8,62 Meter sind mehr, als ich mir erhofft hätte. Ich bin wahnsinnig glücklich und einfach happy, dass es so geklappt hat.“
Gold aber leider noch keine Tokio-Norm für Mathias Mester
Speerwerfer Mathias Mester hat in Polen seinen vierten Europameister-Titel erobert: Mit 36,31 Metern distanzierte er den Kroaten Vladimir Gaspar um 29 Zentimeter und freute sich über Gold. „Ich habe gut angefangen und mich dann im zweiten Versuch auf die Siegerweite gesteigert. Danach war irgendwie die Luft raus, also kontern wäre schwierig geworden“, sagte der 34-Jährige. „So ist es ein knappes Ergebnis, aber es ist schön: Ich habe Gold gewonnen, bin Europameister und damit bin ich zufrieden.“
Nicht erreicht hat er hingegen sein zweites Ziel: die Norm für seine vierten Paralympics in Tokio. „Das wird sehr schwer, weil die Norm so hoch ist wie noch nie. Die Konkurrenz hat auch schon zu mir gesagt: Wahnsinn, wie schwer die deutsche Norm ist“, sagt Mester, der Anfang des Jahres verletzt war: „Ich kämpfe und dann schauen wir, was am Ende dabei rauskommt. Für mich hätte der Quali-Zeitraum durch die Verletzung gerne länger dauern können. In vier, fünf Wochen könnte ich die 40 Meter packen, aber so wird es schwer.“
Quelle: DBS, Bilder Picture Alliance (Markus Rehm) und Binh Truong / DBS (Mathias Mester)