Bei den Para Radsport-Weltmeisterschaften 2024 in Zürich sicherten sich unsere OSP-Athletinnen bei den ersten Rennen einen kompletten Medaillensatz: Annika Zeyen-Giles wurde Weltmeisterin, Andrea Eskau fügte ihrer beachtlichen Medaillensammlung WM-Silber hinzu und Kerstin Brachtendorf freute sich über Bronze – klasse Leistungen!
WM-Titel für Annika Zeyen
Gute Nachrichten produziert Handbikerin Annika Zeyen-Giles (SSF Bonn) in diesem Jahr am laufenden Band: Nach zwei Bronzemedaillen bei den Paralympics in Paris holte sich die 39-Jährige in Zürich den Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren. „Ich habe heute absolut nicht damit gerechnet. Lauren Parker habe ich noch nie in einem Zeitfahr-Wettbewerb geschlagen. Die WM war wohl die beste Gelegenheit, das mal zu ändern“, sagte Annika Zeyen-Giles.
Die Deutsche gewann mit einer Zeit von 29:06,34 Minuten und war damit satte 10,81 Sekunden schneller als die Australierin Parker. Vom Startschuss an habe sie sich gut gefühlt, trotz der kurzen Regenerationszeit zwischen der WM und den Paralympischen Spielen. „Es lief von Beginn an sehr gut. Unser Bundestrainer Gregor Lang war per Funk im Begleitfahrzeug die ganze Zeit mit dabei und hat sehr gute Ansagen gemacht. Jetzt freue ich mich einfach riesig“, sagte die Henneferin, die auch die inklusive WM lobte, bei der Elite- und Para-Sportler*innen an einem Ort fahren. „Bei diesem tollen Event hier Weltmeisterin werden zu können, ist einfach grandios. Die Organisatoren machen einen großartigen Job. Und für mich persönlich hat sich die harte Arbeit der vergangenen Jahre ausgezahlt.“
Andrea Eskau: Silber im Zeitfahren
Acht Mal konnte Andrea Eskau in ihrer Karriere bereits ein Zeitfahren bei einer WM gewinnen. 2023 wurde die 53-Jährige WM-Dritte im Zeitfahren und im Straßenrennen – und in Zürich gelang der achtmaligen Paralympics-Teilnehmerin nun mit WM-Silber der nächste Coup. Sie absolvierte die 18,8 Kilometer in 30:25,24 Minuten. Die neue Weltmeisterin Chantal Haenen aus den Niederlanden bewies mit ihrer Zeit (28:48,17), dass sie momentan in einer eigenen Liga fährt.
Kerstin Brachtendorf gewinnt Bronze im Einzelzeitfahren
OSP- Zweiradfahrerin Kerstin Brachtendorf fuhr an Wettkampftag zwei im Einzelzeitfahren auf den dritten Rang (47:35,08 Minuten) und damit zu WM-Bronze. Die 52-Jährige ging das Zeitfahr-Rennen der Startklasse C5 mutig an und präsentierte sich in der Schweiz in einer sehr starken Form. Begleitet von Bundestrainer Gregor Lang, der sie per Funk über die gesamte Strecke von 29,9 Kilometern mit 327 Höhenmetern motiviert und ihr Anweisungen gegeben hatte, fuhr die Zeitfahr-Weltmeisterin von 2022 erneut auf einen Medaillenrang: Ihre Zeit konnten nur die neue Weltmeisterin Sarah Storey aus Großbritannien (45:25,45) und die Zweitplatzierte Heidi Gaugain aus Frankreich (+1:36,78) unterbieten. „Diese Medaille bedeutet mir unglaublich viel und macht mich sehr stolz, damit hätte ich nicht gerechnet“, sagte Kerstin Brachtendorf, die nicht für die Paralympics 2024 nominiert war und sich nach einem Unfall körperlich und mental zurückkämpfen musste. „Ich kannte die Strecke gut und hatte sehr, sehr großen Respekt vor den heftigen Abfahrten und steilen Anstiegen. Auf dem letzten Abschnitt musste man zwölf Kilometer auf flacher Strecke drücken, das liegt mir normalerweise nicht so gut. Der Schlüssel für den Erfolg war, dass ich die Kombination aus Abfahrten und Anstiegen gut gemeistert habe und Gregor mich super unterstützt hat.“
Quelle: DBS
Bilder: OSP / Peter Eilers (Annika Zeyen-Giles) und Oliver Kremer / DBS (Kerstin Brachtendorf)