Am zweiten Tag der Para Leichtathletik-EM in Berlin steuerte unser OSP-Athlet Heinrich Popow das emotionale Highlight zu einem Abend bei, an dem mehr Zuschauer als am Vortag den Weg in den stimmungsvollen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark gefunden hatten. Sein Verein TSV Bayer 04 Leverkusen breitete ein vier Mal drei Meter großes Plakat mit „Danke Heini“ aus, sein Prothesenhersteller Ottobock hatte eigens einen Clip produzieren lassen, der nach dem Wettkampf auf der Stadionleinwand lief – und sein langjähriger Rivale Atsushi Yamamoto flog extra aus Tokio ein, um beim letzten sportlichen Höhepunkt seines Freundes dabei zu sein. Gänsehaut und Emotionen pur zum Abschied.
„Bei all dem konnte ich dem Wettkampf nicht die Bedeutung zuschreiben, die er verdient gehabt hätte“, sagte Popow, der bei den ersten beiden Sprüngen knapp auf das Brett trat und die rote Fahne gezeigt bekam. Im dritten Versuch landete er dann bei 6,24 Metern – sein weitester Sprung des Tages und gleichzeitig Saisonbestleistung. Der Däne Daniel Wagner, der in London im vergangenen Jahr in Abwesenheit von Popow ebenfalls Gold gewonnen hatte, sprang 6,72 Meter und verpasste den Weltrekord des Leverkuseners nur um fünf Zentimeter, für Heinrich Popow blieb am Ende die Silbermedaille. „Ich wollte im ersten Sprung alles raushauen, das hat leider nicht geklappt“, sagte Popow: „Aber immerhin hat Daniel mir den Weltrekord in Deutschland gelassen.“
Quelle: DBS, Bild: picture alliance