OSP-Spielerin Peti Solja führt starke DTTB-Damen in die Endrunde der besten 12 WM-Teams ein.
Deutschlands Damen haben bei den Team-Weltmeisterschaften in Halmstad (19.4.-6.5.) den anvisierten Sprung unter die besten 12 Teams der Welt geschafft. Angeführt von einer erneut überragenden Petrissa Solja setzte sich die DTTB-Auswahl nach einem 3:0 über Luxemburg am Vormittag am Abend im entscheidenden Match der Gruppe D auch gegen die Vertretung Thailands mit 3:1 durch. Beim Kampf um den Einzug in das Viertelfinale, in dem einen Tag später China wartet, kommt es am Mittwoch um 16 Uhr zum Schwestern-Duell zwischen Petrissa und ihrer älteren Schwester Amelie Solja, die mit Österreich Zweiter der Gruppe B hinter Japan wurde.
Peti Solja: „Das hat sich angefühlt wie ein Finale“
Als Petrissa Solja ihren Matchball gegen Suthasini Sawettabut zum 3:1-Erfolg über Thailand verwandelte, da kannte der Jubel im deutschen Team und bei der Fangemeinde auf der Tribüne keine Grenzen mehr. Mit dem Erreichen des dritten Platzes fiel eine Last von den Schultern der Spielerinnen und von Bundestrainerin Jie Schöpp. Nach drei Viertelfinalteilnahmen in Folge mit Angriffen auf die Medaillenränge hatte die ehemalige Nationalspielerin aufgrund monatelanger personeller Sorgen für die WM 2018 notgedrungen auf eine defensive Zielsetzung umschalten müssen. Platz drei in der Gruppe und das Erreichen der Endrunde der besten zwölf Mannschaften hatte Schöpp vorsichtig als Ziel ausgelobt. Dass die Sorge der Trainerin nicht untertrieben war, bestätigte nach dem Einzug in das Achtelfinale Petrissa Solja: „Das war heute Abend schon wirklich ein sehr besonderes Match. Auch wenn es offiziell ein Gruppenspiel war, für uns hat es sich heute angefühlt wie ein echtes Finale: Es ging ja darum, ob wir oder Thailand den Sprung unter die besten zwölf Mannschaften der Welt schaffen. Wir haben nun unser WM-Ziel erreicht, was vorher gar nicht sicher war – ich bin ganz schön stolz auf meine Mannschaft.“
Jie Schöpp: „ich freue mich sehr für meine Spielerinnen“
Nach einer rund halbjährigen Auszeit avancierte die WM-Dritte im Mixed trotz Trainingsrückstandes zur überragenden Führungsspielerin ihres Teams und weist nach den fünf Mannschaftsspielen mit 6:2 eine bislang glänzende WM-Bilanz auf. Die 24-jährige Linkshänderin brachte ihre Mannschaft in allen fünf Begegnungen in Führung, ihre Siege ermöglichten sogar Chancen gegen die asiatischen Medaillenkandidaten Südkorea und Hongkong. Der durch die Siege am Sonntag über Brasilien sowie am Dienstag über Luxemburg und Thailand geschaffte Finalrundeneinzug ist ein Erfolg der gesamten Mannschaft, die von Sabine Winter, Nina Mittelham, Kristin Lang und Yuan Wan komplettiert wird. Dabei ist Deutschland neben Europameister Rumänien, der Ukraine und Russland eines von nur vier europäischen Teams in der Endrunde. Bundestrainerin Jie Schöpp: „Ich freue mich sehr für meine Spielerinnen. Wir wollten unbedingt Gruppendritter werden und damit bei dieser WM unter die besten zwölf Mannschaften kommen. Das haben wir geschafft, obwohl wir vor dem Turnier verunsichert waren. Für dieses sehr gute Ergebnis gebührt allen, denen die gespielt haben und denen, die auf der Bank mitgekämpft haben, ein sehr großes Kompliment. Wir sind hier als echtes Team aufgetreten und das hat zum Erfolg beigetragen. Nun werden wir natürlich versuchen, auch noch den Einzug in das Viertelfinale zu schaffen.“
Deutschland gegen Österreich
Das Duell Deutschland gegen Österreich am Mittwoch um 16 Uhr um den Viertelfinaleinzug ist auch ein Duell Solja gegen Solja. Denn im Trikot der Alpenrepublik läuft Petrissa Soljas drei Jahre ältere Schwester Amelie auf. Als Jugendnationalspielerin noch für Deutschland erfolgreich, zog es Amelie mangels Perspektive auf Damen-Nationalmannschaftseinsätze 2010 in das Heimatland ihrer Großmutter. Seit 2011 ist die mit einer unorthodoxen Spielweise agierende Rechtshänderin für Österreich international spielberechtigt, bei Weltmeisterschaften ist es jedoch in Halmstad aufgrund der Sperrfristen des Weltverbands nach Nationalverbandswechseln ihr erster Einsatz. Österreich, das bei der WM mit nur einer Niederlage hinter dem Olympia- und WM-Finalisten Japan Zweiter in der Gruppe C wurde, ist gegen Deutschland dank der Stärke ihrer Spitzenspielerinnen Liu Jia und Sofia Polcanova leicht favorisiert.
Auch wenn im Viertelfinale mit China eine wohl unüberwindbare Hürde wartet, den Versuch den Einzug unter die besten Acht zu schaffen wird das DTTB-Team mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen angehen, wie Youngster Nina Mittelham verdeutlicht: „Die Vorrunde hat gezeigt, dass wir ein super Team sind. Unter den besten Zwölf zu sein kann uns keiner mehr nehmen: Jetzt schauen wir mal, wie es weitergeht.“
Das Achtelfinale der Damen am Mittwoch
China (Freilos)
16 Uhr: Deutschland – Österreich
13 Uhr: Hongkong – Taiwan
Rumänien (Freilos)
Südkorea (Freilos)
16 Uhr: Nordkorea – Russland
13 Uhr: Singapur – Ukraine
Japan (Freilos)
Quelle: tischtennis.de