Die 200 Meter hatte die Leverkusenerin Irmgard Bensusan bei der Para-WM der Leichtathleten in Dubai bereits gewonnen. Am Dienstag war sie auch über 100 Meter nicht zu schlagen. Kugelstoßerin Birgit Kober steuerte ebenfalls Gold für das deutsche Team bei.
Es war bereits ihr zweites Gold bei der Para-WM der Leichtathleten in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate). Nach dem 200-Meter-Sieg am Samstag siegte Sprinterin Irmgard Bensusan (TSV Bayer 04 Leverkusen) am Dienstag auch über die kürzere Distanz, die 100 Meter in der Startklasse T64. In 12,86 Sekunden setzte sie sich vor den Niederländerinnen Marlene van Gansewinkel (12,96 sec) und Kimberly Alkemade (13,04 sec) durch.
Die gebürtige Südafrikanerin, die sich im Alter von 18 Jahren beim Hürdensprint am Bein verletzte und seitdem wegen eines Nervenschadens einen teilweise gelähmten rechten Unterschenkel hat, gewann damit ihren ersten globalen Titel über 100 Meter. In der Vergangenheit war Irmgard Bensusan bei Weltmeisterschaften über die Distanzen 200 bis 400 Meter erfolgreich gewesen.
„Ich wusste, dass die anderen Mädels stark sind, aber ich wusste auch, dass ich stark bin“, sagte die frischgebackene Weltmeisterin nach ihrem Rennen gegenüber den Deutschen Behindertensportverband. „Ich hatte ja nichts zu verlieren, mein Gold hatte ich ja. Ich hätte nie gedacht, dass ich hier unter 13 Sekunden laufen kann“, zeigte sie sich überglücklich.
Birgit Kober stößt Meisterschaftsrekord
Eine weitere Goldmedaille für das deutsche Team gewann Birgit Kober (Bad Oeynhausen). Mit 11,19 Metern im letzten Versuch übertraf die 48-Jährige, die eine Ataxie (Koordinationsstörung der Muskeln) und eine linksseitige Spastik hat, auch den Meisterschaftsrekord. Mit ihrem Sieg setzte die gebürtige Münchnerin eine eindrucksvolle Siegesserie fort: Bei 14 Starts für den Deutschen Behindertensportverband triumphierte sie 14 Mal.
„Ich hätte gerne gezeigt, dass ich mehr drauf habe“, erklärte die Weltrekordlerin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Aber es wäre ja Wahnsinn, wenn ich mich nicht darüber freuen würde.“ Juliane Mogge (LC Adler Bottrop) wurde mit 8,99 Metern Vierte und sicherte sich damit einen Startplatz für die Paralympics 2020 in Tokio (Japan).
In der sitzenden Klasse belegte Marie Brämer-Skowronek (SC Magdeburg) mit persönlicher Bestleistung von 7,41 Metern Rang fünf, Charleen Kosche (BPRSV Cottbus) landete mit 6,92 Metern auf Platz sechs. Nicole Nicoleitzik (TV Püttlingen) qualifizierte sich über 100 Meter der Klasse T36 in 14,72 Sekunden für das Finale, das am Mittwoch stattfinden wird. T47-Sprinter Phil Grolla (VfL Wolfsburg) blieb über 100 Meter in 11,16 Sekunden nur fünf Hundertstel über seiner Bestleistung und wurde damit Achter. Im 100-Meter-Rennen der Klasse T38, das die Britin Sophie Hahn mit Weltrekord (12,38 sec) für sich entschied, belegte Nele Moos (TSV Bayer 04 Leverkusen) in 13,90 Sekunden Rang sieben.
Quelle: leichtathletik.de / Bild: picture alliance