Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft beendete ihr Olympia-Märchen in Südkorea mit Silber. Das Team von Bundestrainer Marco Sturm unterlag im Finale der Winterspiele dem Rekordweltmeister Russland unglücklich mit 3:4 (0:1, 1:0, 2:2, 0:1) nach Verlängerung und verpasste die größte Sensation in der Eishockey-Geschichte denkbar knapp.
Bis 55,5 Sekunden vor Schluss konnten die deutschen Kufen-Cracks mit den OSP-Athleten Christian Ehrhoff, Moritz Müller und Felix Schütz von den Kölner Haien vom „Wunder von PyeongChang“ träumen, dann fiel der Ausgleichstreffer für die Russen zum 3:3 durch Nikita Gussew – die Sbornaja hatte da bereits den Torhüter vom Eis genommen, um nach einer Strafzeit wenigstens Fünf gegen Fünf spielen zu können. 3:16 Minuten vor Spielende war Deutschland durch Jonas Müller erstmals in Führung gegangen (57.). In der Verlängerung traf Kirill Kaprisow nach 9:41 Minuten – als Patrick Reimer auf der Strafbank saß.
Dennoch fliegt die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) als Gewinner nach Hause. Mit Silber im Gangneung Hockey Centre nach den sensationellen Siegen über Weltmeister Schweden im Viertelfinale und Rekord-Olympiasieger Kanada im Halbfinale übertraf die Mannschaft um Kapitän Marcel Goc die bislang besten Olympia-Ergebnisse: 1932 und 1976 hatte Deutschland jeweils Bronze gewonnen.
Russland mit den Altstars Pawel Dazjuk und Ilja Kowaltschuk, wegen des Staatsdopings vor vier Jahren in Sotschi als Olympische Athleten aus Russland angetreten, holte zum ersten Mal seit 1992 wieder Olympia-Gold. Mit dem neunten Triumph zog die Auswahl mit Kanada gleich.
Für den langjährigen NHL-Profi Christian Ehrhoff folgte gut vier Stunden nach der Schlusssirene der nächste Höhepunkt seiner Karriere: Der 35-Jährige führte die deutschen Athleten bei der Schlussfeier als Fahnenträger ins Olympiastadion. „Das war eine riesige Ehre für mich“, sagte der Kölner.
Quelle: SID / DOSB, Bilder: picture alliance