Mit vier Athletinnen und Athleten war der Olympiastützpunkt Rheinland bei der Hallen-WM vom 1. bis zum 4. März 2018 in Birmingham (Großbritannien) vertreten. Für das Highlight aus OSP-Sicht sorgte Hochspringer Mateusz Przybylko vom TSV Bayer 04 Leverkusen, der sich mit Bronze seine erste internationale Medaille sicherte.
Mateusz fand dabei immer besser in den Wettbewerb. Nachdem er 2,25 Meter hauchdünn im dritten Anlauf meisterte, blieb die Latte bei 2,29 Metern im zweiten Versuch liegen. Diese Leistung brachte dem 25-Jährigen Bronze hinter Mutaz Barshim aus Katar (Silber mit 2,33m) und Danil Lysenko aus Russland (Gold mit 2,36m) und markierte damit den nächsten Schritt seiner Karriere. Im vergangenen Sommer hatte der Athlet von Hans-Jörg Thomaskamp mit der Steigerung seiner Bestleistung auf 2,35 Meter den Sprung in die Weltklasse geschafft, bei der WM in London (Großbritannien) als Fünfter eine Medaille aber noch verpasst.
Nach seinem Wettkampf jubelte Mateusz Przybylko: „Endlich eine Medaille! Unglaublich! Es hat geklappt. Das war immer mein Ziel. Dass es schon hier bei der Hallen-WM klappt, hätte ich nie erwartet. Die Konkurrenz war stark. Ich hatte mir eine Medaille für die EM in Berlin erhofft. Ich wollte immer vorne mitmischen. Heute war mein Tag!“
Konstanze Klosterhalfen in Weltklasse-Feld Siebte
Über 3.000 Meter erkämpfte Shootingstar Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) den siebten Platz. In diesem Rennen war bei der Hallen-WM alles am Start, was auf den Mittel- und Langstrecken aktuell Rang und Namen hat. Mittendrin in diesem Weltklasse-Feld war es Konstanze Klosterhalfen, die nach einem langsamen ersten Kilometer (3:14,67 min) die Initiative übernahm und sich an die Spitze setzte. Nach einem zweiten Kilometer in 2:53 Minuten war das Feld auseinandergezogen. In der Schlussphase wehrte sich die DLV-Athletin gegen einige Schubser der Konkurrenz, musste aber die Spitze abgeben. Titelverteidigerin Genzebe Dibaba (Äthiopien) gelang dank eines Abschluss-Kilometers unter 2:40 Minuten recht souverän die Titelverteidigung (8:45,05 min). Die Deutsche Meisterin und Rekordhalterin lief in 8:51,79 Minuten als Siebte ins Ziel. Bei einer internationalen Meisterschaft der Erwachsenen auf Weltniveau ist dies das bisher beste Ergebnis des gerade einmal 21 Jahre alten Shooting-Stars und das beste Ergebnis einer DLV-Athletin seit 2004.
Konstanze Klosterhalfen: „Ich wusste, dass ich mehr drauf habe als im Sommer. Als ich im Callroom alle aktuell starken Läuferinnen neben mir gesehen habe, war das aber schon ein besonderes Gefühl. Im Rennen wurde hin und her geschoben, beim Tempo am Anfang war das aber nicht so schlimm. Aber klar ist das einfach etwas anderes. Ich würde lieber anders laufen und den siebten Platz hinten raus herausholen. Da muss ich noch hinkommen. Ich bin im Lauf noch immer etwas zu ungeduldig und will gleich los. Wenn ich im Sommer Siebte bei der WM geworden wäre, wäre ich auch super zufrieden gewesen. Jetzt geht es in ein paar Tagen schon ins Trainingslager, um den Sommer vorzubereiten. Da freue ich mich total drauf. In der Halle habe ich schon internationale Konkurrenz gesucht. Das wollen wir im Sommer fortführen, damit ich die Coolness der anderen noch mehr übernehmen kann.“
Yasmin Kwadwo bleibt im Vorlauf über 60m hängen
Für Sprinterin Yasmin Kwadwo vom TSV Bayer 04 Leverkusen waren die Hallen-Weltmeisterschaften bereits nach dem 60-Meter-Vorlauf beendet. Die 27-Jährige blieb deutlich unter ihren Möglichkeiten. Im vierten von sechs Vorläufen kam sie nur als Siebte in 7,68 Sekunden ins Ziel. Die Saisonbestzeit steht bei 7,41 Sekunden. „Heute hat es gar nicht funktioniert. Die Zeit spricht für sich, die ist echt schlecht“, sagte Yasmin Kwadwo, deren 100-Meter-Bestzeit bei flotten 11,29 Sekunden steht. “Ich brauche Geduld und gebe noch einmal alles“ erklärte die Sprinterin, die mit der deutschen 4×100-Meter-Staffel bei den Olympischen Spielen in London 2012 und Rio de Janeiro 2016 fünfte Plätze holte.
Peter Emelieze verpasst über 60m Halbfinaleinzug knapp
Peter Emelieze (ASV Köln) verpasste den Einzug ins Halbfinale als Vierter (6,77 sec) seines Laufs knapp. Nur die ersten Drei jedes Laufes kamen direkt weiter, dazu drei weitere Zeitschnellste. Dafür waren 6,74 Sekunden gefragt. Der 29-Jährige trat erstmals im DLV-Dress bei einer Hallen-WM an, seit 2016 ist er für Deutschland startberechtigt. Für Nigeria hat er schon 2010 und 2012 an Hallen-Weltmeisterschaften teilgenommen. Im Vorfeld der Wettkämpfe in Birmingham hatte er mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Nach dem Rennen zeigte sich unser OSP-Athlet enttäuscht: „Ich fühle mich richtig gut, aber meine letzten zehn Meter waren hier nicht so gut. Wegen meiner Verletzung konnte ich im Vorfeld der WM nicht richtig trainieren. Ich war nicht topfit. Nach den Deutschen Meisterschaften war es mein erstes Rennen. Es ist schade, dass ich nicht im Halbfinale stehe.“
Quelle: leichtathletik.de / Jan-Henner Reitze, Bilder: picture alliance