Der Deutsche Meister im Stabhochsprung Bo Kanda Lita Baehre konnte am Samstag seine erste internationale Goldmedaille feiern: Bei der U23-EM zeigte er von Versuch zu Versuch die besten Sprünge der Konkurrenz und sicherte sich mit 5,65 Metern den Titel.
Alle Höhen von 5,30 bis einschließlich 5,60 Metern im ersten Versuch. Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) war im Stabhochsprung-Finale hellwach und ließ die starke Konkurrenz gleich von Beginn an wissen, dass an diesem Tag mit ihm zu rechnen sein würde. Was er nach dem Satz über 5,60 Meter noch nicht wusste: Schon dieser war Gold wert, denn mit weißer Weste meisterte diese Höhe niemand.
Doch der zweimalige Deutsche Meister, der schon im Alter von 18 Jahren die nationale Konkurrenz hinter sich gelassen hatte, war vorbereitet auf die nächste Höhe. Im zweiten Versuch schwang er sich als einziger Athlet über 5,65 Meter. Bei 5,77 Metern nahm er noch einmal für die Galerie Anlauf, dann ließ er sich für seine erste internationale Goldmedaille feiern. Es war eine Genugtuung besonders nach dem vergangenen Jahr, in dem er mit Medaillenambitionen angetreten bei der U20-WM nur Vierter geworden war. „Cool bleiben, das ist die Kunst“, erklärte Trainerin Christine Adams, „und Bo war heute wirklich sehr fokussiert.“
Zur Siegerehrung begleiteten ihn der Griechen Emmanouil Karalis und der Franzose Thibaut Collet, die beide über 5,60 Meter sprangen. Früher als erhofft war dagegen der Wettbewerb für Vincent Hobbie (LG Region Karlsruhe) beendet, der in der Qualifikation noch einen starken Eindruck hinterlassen hatte. Er musste bereits bei 5,30 Metern die Segel streichen und wurde mit 5,10 Metern Elfter.
STIMME ZUM WETTBEWERB:
Bo Kanda Lita Baehre:
Ich habe heute versucht, von Höhe zu Höhe zu denken und nicht schon bei 5,40 Metern die 5,70 Meter im Kopf zu haben. Im Finale kommt es auch auf die Fehlversuche an, ich habe versucht, so wenige Sprünge wie möglich zu machen. Ich habe es heute gut geschafft konzentriert zu bleiben. Vielleicht ist das auch ein Lerneffekt von vorherigen Meisterschaften. Bei der Hallen-EM in Glasgow habe ich gemerkt, dass es nicht nur auf den Körper ankommt, sondern auch auf den Kopf. .Da hatte ich eine super Quali, aber im Finale war der Kopf leer. Dass ich in Leverkusen mit Torben Blech jetzt einen anderen Athleten habe, mit dem ich mich batteln kann, tut mir sehr gut, er hilft mir sehr. Der Fuß, mit dem ich in Wetzlar um geknickt war, hat mir gar keine Probleme mehr bereitet. Da war das Diamond League Meeting in Lausanne ein guter Test, um wieder Routine zu bekommen.
Quelle: leichtathletik.de / Bild: picture alliance