Bei der Leichtathletik-WM in Budapest konnte aus OSP-Sicht nur Siebenkämpferin Sophie Weißenberg mit ihrer Leistung zufrieden sein, die mit persönlicher Bestleistung im Schlussklassement den 7. Platz belegte. Sprinter Joshua Hartmann und Majtie Kolberg über 800m schieden bereits im Vorlauf aus.
Siebenkampf: Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit PB auf Platz 7
Mit der zweitschnellsten 800-Meter-Zeit ihrer Karriere in 2:18,03 Minuten und neuer Siebenkampf-Bestleistung von 6.438 Punkten belegte Sophie Weißenberg am Ende einen starken 7. Platz. Sie trennten dabei nur 63 Punkte von der Bronzemedaille und 42 Punkte von der Olympia-Norm. Im Hochsprung steigerte sie gar ihre fünf Jahre alte Bestleistung auf 1,86m und war damit gemeinsam mit Katarina Johnson-Thompson die beste Hochspringerin der Siebenkampf-Konkurrenz.
Sehr zufrieden äußerte sich unsere OSP-Athletin nach dem Wettbewerb: „Der Stolz überwiegt! Ein bisschen enttäuscht bin ich, dass es nicht mit der Olympia-Norm geklappt hat, das wäre geil gewesen. Aber wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass ich bei einer WM Siebte werde, dann hätte ich das sofort genommen. Besonders nach Eugene im letzten Jahr (Hinweis: Aus nach drei ungültigen Versuchen im Weitsprung) das war extrem hart. Ich bin zufrieden und nehme Rückenwind mit ins nächste Jahr. Ich weiß, dass ich noch viel liegengelassen habe, über 200 Meter, über die Hürden, im Weitsprung, da ist fast überall noch Potenzial und ich freue mich, das noch ausschöpfen zu können. Vor den 800 Metern will man nicht bei uns im Restroom sein, das wird auch nicht besser, sondern jedes Mal schlimmer. Die Zeiten vorne sind der Wahnsinn, davor habe ich höchsten Respekt. Im Weitsprung waren bei mir heute Morgen einfach die Beine müde, wir waren spät im Bett, um 7:00 Uhr hat der Wecker geklingelt und wir waren vorher schon wach. Ich habe versucht mich zu pushen, aber schon bei der Anlaufkontrolle habe ich gemerkt, dass die Beine nicht das machen, was ich wollte. Da waren die 6,10 Meter von uns Schadensbegrenzung, man hat gesehen, dass sich auch die anderen schwergetan haben.“
200m: Joshua Hartmann (ASV Köln) verpasst das Halbfinale / Enttäuschung auch mit der 4x100m Staffel
Für unseren OSP-Sprinter Joshua Hartmann endete die WM mit einer großen Enttäuschung. Im Vorlauf zahlte der Deutsche Rekordhalter und EM-Fünfte Lehrgeld, als er sich kurz vor dem Ziel zu sicher fühlte, einen Seitenblick auf die Konkurrenz wagte und schließlich mit einer Hundertstelsekunde Rückstand Platz 3 und damit die Halbfinal-Qualifikation verpasste.
Nach dem Rennen konstatierte der 24-Jährige vom ASV Köln: „Das ist nicht das, was ich mir vorgenommen hatte. Es war ein holpriges Rennen, ich habe zu viele Fehler gemacht. Zur Seite geguckt, schlecht gestartet. Aber das ist der Sport, sowas passiert. Die Saison geht weiter, das wird jetzt abgehakt, am Samstag ist die Staffel.“
Die Hoffnung auf ein besseres Abschneiden mit der 4x100m-Staffel erfüllte sich für unseren OSP-Athleten dann leider nicht – im Gegenteil. Das deutsche Quartett kam in seinem Vorlauf nicht ins Ziel. Der zweite Wechsel von Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) auf Joshua Hartmann (ASV Köln) misslang, als dieser zu spät loslief, den Staffelstab nicht richtig zu fassen bekam und dieser zu Boden fiel.
800m: Vorlauf-Aus für Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler):
Bereits die ersten Vorläufe zeigten schnell, dass eine sehr schnelle Zeit unter 2:01 Minuten her muss, um ins Halbfinale einzuziehen. Das Rennen lief für unsere OSP-Athletin Majtie Kolberg dann aber leider nicht gut, da die 23-Jährige eingangs der Zielgeraden nicht mehr vorne mit dabei war, als um die direkten Finalplätze gespurtet wurde. In 2:01,41 Minuten machte sie kein langsames Rennen, bei dem starken Niveau der WM-Vorläufe aber war damit das Halbfinale außer Reichweite – anders als noch im Vorjahr in Eugene (USA), wo sie in 2:01,21 Minuten zusammen mit Christina Hering im WM-Halbfinale stand.
„Ich hatte, glaube ich, ziemlich Pech. Ich bin auf Bahn zwei gestartet und habe eigentlich ganz gut ins Rennen gefunden. Bei 600 Metern wollte ich attackieren, aber dann waren alle da und vor mir hatte sich eine Mauer aufgebaut, da kam ich nicht vorbei. Ich bin dann auch gestolpert, und so kurz vor Schluss zu stolpern, ist fatal. Dadurch habe ich den Rhythmus verloren, das hat enorm Kraft gekostet. Bei Weltmeisterschaften können eben alle schnell laufen, da hat es mich heute leider getroffen. Ich habe auf jeden Fall mehr in mir drin als 2:01. Das ist heute unglücklich ausgegangen, aber weiter geht’s,“ so Majtie nach dem Rennen.
Quelle: DLV
Bild: Picture Alliance