In der letzten Juniwoche ist die Sportschule der Bundeswehr in Warendorf Schauplatz einer sportlichen Premiere und zugleich Schlusspunkt einer beeindruckenden Karriere. Zum ersten Mal findet eine sportartübergreifende Militärweltmeisterschaft im Mattenkampfsport statt – mit den Disziplinen Judo, Ringen und Taekwondo sowie 800 Athlet*innen aus über 40 Nationen.
Dieses hochkarätige Event mit internationaler Strahlkraft bot eine passende Bühne für Anna-Maria Wagner, eine der erfolgreichsten OSP-Athletinnen der letzten Jahre, ihre herausragende internationale Karriere offiziell und vor allem standesgemäß zu beenden.
Mit drei souveränen Siegen gegen die Französin Liz Ngelebeya, die Spanierin Alba Gonzalez Bernardo und im Finale gegen die Polin Beata Pacut-Kloczko sicherte sich Anna-Maria Wagner den Titel bei der Militär-Weltmeisterschaft in der Klasse bis 78 Kilogramm und verabschiedet sich als Militär-Weltmeisterin von der großen internationalen Judobühne.
Bereits im April hatte die 29-Jährige ihr bevorstehenden Karriereende über ihren Instagram-Account mitgeteilt: „2025 wird mein letztes Jahr sein. Nach vielen Jahren im Leistungssport ist es nun soweit: Mein Kopf, mein Körper und mein Herz sehnen sich nach Veränderung.“
Die zweimalige Weltmeisterin, zweifache Olympia-Dritte von Tokio im Einzel und mit dem Team und Fahnenträgerin bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 blickt auf eine großartige Karriere zurück. Sie hatte aber auch den Mut, die Schattenseiten des Leistungssports zu benennen, als sie nach den Olympischen Spielen in Tokio 2021 in eine „Post-Olympia-Depression“ rutschte und sogar ihre Karriere beenden wollte. Sie machte den schweren Kampf um ihre mentale Gesundheit öffentlich, was ihr großen Respekt einbrachte.
OSP-Leiter Daniel Müller: „Anna-Maria Wagner war eines der Aushängeschilder des Olympiastützpunkts, des Judosport und des Sports in Deutschland allgemein. Neben ihren zahlreichen sportlichen Erfolgen zeichnet sie ihre menschliche Art aus. Sie hat nicht nur Leistungen am OSP in Anspruch genommen, sondern war auch immer für uns, wenn wir mal ein Anliegen hatten. Auch ihr Engagement für die Psychische Gesundheit und jetzt für die Special Olympics verdienen höchste Anerkennung. Anna-Maria wird in hier in Köln sehr fehlen.“
Als besondere Wertschätzung hatte Daniel Müller der gebürtigen Ravensburgerin anlässlich ihrer beiden WM-Titel jeweils eine OSP-Kollage überreicht.
Alles Gute für die Zukunft, Anna-Maria!
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Quelle: DJB
Bilder Picture Alliance & OSP / Peter Eilers