Bei der olympischen Kletter-Premiere hat Hannah Meul (DAV Sektion Rheinland-Köln) in einem hochdramatischen Finale als Vierte eine Medaille denkbar knapp verpasst.
In der Endabrechnung zog sie gegenüber der punktgleichen Österreicherin Laura Lammer nur aufgrund der schlechteren Platzierung in zwei der drei Einzelwettbewerbe den Kürzeren. Auch Gold und Silber, die an Sandra Lettner (Österreich) und Vita Lukan (Slowenien) gingen, waren nur zwei Punkte entfernt.
Das Finale des Olympic-Combined-Wettbewerb, der in zwei Jahren bei den Olympischen Spielen in Tokio dann auch im Programm der großen Spiele ist, nahm dabei für Hannah Meul im Urban Park von Buenos Aires einen gänzlich unerwarteten Verlauf. Im eher ungeliebten Speedklettern wurde die 17-Jährige zum Auftakt gute Vierte und kletterte nah an ihrer Bestzeit. Darauf folgte ein fünfter Platz in ihrer Paradedisziplin Bouldern – eine Enttäuschung für Hannah Meul, die am ersten Boulder sehr nervös wirkte und diesen auch nicht zu Ende klettern konnte. Im Zwischenklassement lag sie vor dem Leadklettern zum Abschluss nur auf Rang sechs und ging damit als Erste an die Wand. Befreit von allem Druck zeigte sie dann ihre stärkste Leistung und kletterte souverän zum Sieg im Lead und durfte bis zum Schluss auf eine Medaille hoffen.
„Auf der einen Seite bin ich überglücklich. Ich wollte Vollgas geben im Speed, im Bouldern und im Lead. Und das habe ich geschafft. Auf der anderen Seite ist der vierte Platz natürlich etwas ärgerlich, aber das gehört halt dazu. Irgendeiner muss Vierter werden“, sagte Hannah Meul zu ihrem Wettkampf.
Quelle: teamdeutschland.de / Bild: Picture Alliance