Bei den 55. Weltmeisterschaften in Budapest hat es im Einzelwettbewerb leider keine unserer OSP-Spielerinnen in die Runde der besten 32 geschafft. Während Kristin Lang und Sabine Winter in der ersten Runde scheiterten, kam für Nina Mittelham und Petrissa Solja das Aus in Runde 2. Im Doppel konnten sich Chantal Mantz und Sabine Winter für das Achtelfinale qualifizieren.
Damen-Einzel: keine deutsche Vertreterin unter den besten 32
Gleich zweimal markierte Taiwan das Aus im für die beiden im Einzelwettbewerb verbliebenen DTTB-Damen in Runde zwei. Nina Mittelham unterlag der bei der WM an Position sieben gesetzten Cheng I-Ching 1:4 (-10,-12,4,-2,-10), die in den entscheidenden Phasen ihre größere Routine ausspielte – drei Durchgänge verlor die amtierende Deutsche Meisterin in der Verlängerung, hatte sich Satzbälle in den Durchgängen eins und zwei erspielt und eine hohe Führung im Fünften. „Das Spiel hat gezeigt, dass sie mit einer Top-Acht-Spielerin mithalten kann“, kommentierte DTTB-Sportdirektor Richard Prause. „Dass Nina enttäuscht ist, zeigt die hohen Ansprüche, die sie an sich hat.“
In der ersten Runde gewann Nina Mittelham mit 4:1 (9,5,-9,3,9) gegen Airi Avameri aus Estland.
Petrissa Solja unterlag parallel in ihrem Zweitrunden-Match in der Hungexpo ihrer Langstädter Bundesliga-Teamkollegin Cheng Hsien-Tzu mit 0:4 (-12,-9,-7,-7), hatte aber in den ersten beiden Durchgängen Chancen auf Satzgewinne. „Wir kennen uns sehr gut aus dem Training. Es ist natürlich schon schade, bei einer WM so früh auf eine Topspielerin getroffen zu sein“, sagte Solja, die am Mittwoch an der Seite von Patrick Franziska im gemischten Doppel im Achtelfinale vertreten ist.
In der ersten Runde hatte sich Petrissa Solja gegen die Belgierin Nathalie Marchetti beim 4:0 (8,2,6,10) klar durchgesetzt.
Der dritte WM-Tag hatte für unsere OSP-Damen alles andere als erhofft begonnen. Kristin Lang unterlag der Tschechin Hana Matalova in einer Partie auf Augenhöhe 0:4 (-9,-13,-10,-7), deren Ergebnis auch durchaus genauso für die Doppel-Europameisterin hätte lauten können. Trotz vieler Chancen und wechselhafter Führungen blieb Lang am Ende ohne Satzgewinn. „Ich hätte mindestens zwei der ersten drei Sätze gewinnen müssen. Ich habe aber pro Satz mindestens drei oder vier leichte Fehler gemacht, die mir sonst nie unterlaufen“, sagte sie enttäuscht. Auch für Lang Bundesliga-Teamkollegin Sabine Winter ist das Einzelturnier vorzeitig beendet. Sie unterlag dem indischen Underdog Sutirtha Mukherjee in sieben Sätzen 3:4 (8,-15,-9,5,6,-8,-6).
Bundestrainerin Jie Schöpp: „Augenmerk liegt auf Olympia-Quali bei den European Games“
Bundestrainerin Jie Schöpp bilanzierte zum Einzel: „Als Trainerin bin ich natürlich nicht zufrieden, dass wir unter den besten 32 nicht vertreten sind. Aber ich kenne eben auch die individuellen Gründe dafür, und deshalb ist das Ergebnis zu akzeptieren.“ Unter anderem sei die Auslosung nicht vorteilhaft gewesen. „‚Peti‘ Solja hat gegen eine Gegnerin spielen müssen, die ihr gar nicht liegt und heute dazu auch noch extrem gut gespielt hat. Erfreulich ist, dass eine junge Spielerin wie Nina Mittelham gegen die Nummer acht der Welt ein starkes Spiel gemacht hat und durchaus mehr als nur einen Satz hätte gewinnen können.“ Schöpp weiß: „Noch mehr als auf der WM liegt unser Augenmerk in dieser Saison auf den European Games in Minsk, wo es auch um die Olympia-Qualifikation geht.“ Die Europaspiele in der weißrussischen Hauptstadt finden Ende Juni statt.
Damen-Doppel: Mantz/Winter im Achtelfinale, Aus in der 2. Runde für Lang/Mittelham
Mit Chantal Mantz und Sabine Winter steht ein OSP-Doppel vom Bundesstützpunkt Düsseldorf in der Runde der besten 16, wo sie am heutigen Mittwoch die taiwanesische Kombination Cheng Hsien-Tzu/Liu Hsing-Yin testen. In der 2. Runde setzte sich das deutsche Doppel mit 4:2 (-10,7,4,7,-8,9) gegen die Kombination Bruna Takahashi/Andrea Todorovic BRA/SRB durch. Sabine Winter: „Es war ein gutes Doppel. Wir sind froh, in der Runde der letzten 16 zu sein und werden weiter angreifen. Am Anfang waren noch nicht so viele Ballwechsel dabei, weil beide Seiten mit Qualität feste Bälle spielen können. Aber am Ende war es ein Spiel, das man sich gut anschauen konnte. Wir sind zufrieden mit unserer Leistung.“
Die Europameisterinnen im Doppel, Kristin Lang und Nina Mittelham, mussten dagegen in der 2. Runde der Doppelkonkurrenz nach sechs Sätzen Chen Szu-Yu/Cheng I-Ching aus Taiwan zum Sieg gratulieren. „Zu Beginn war das Match offen. Am Ende waren die Taiwanesinnen aber überlegen und haben uns nicht zum Spiel kommen lassen“, konstatierte Kristin Lang.
Quelle: Deutscher Tischtennis-Bund; Archivbild: picture alliance