OSP-Sportkletterer Yannick Flohé aus Essen hat bei der WM im japanischen Hachioji sensationell die Bronzemedaille in der Disziplin Bouldern gewonnen. Der 19-Jährige, der für die Sektion Aachen des Deutschen Alpenvereins (DAV) startet, lag nach einem enorm anspruchsvollen Wettkampf am gestrigen Dienstag knapp hinter dem zweitplatzierten österreichischen Weltklasse-Kletterer Jakob Schubert.
Japaner Tomoa Narasaki gewinnt Gold
Gold gewann Tomoa Narasaki (Japan), der als einziger Finalist zwei der vier Boulder bis zur Spitze klettern konnte. Schon die Qualifikation von Flohé für das Finale der besten sechs Starter war eine Überraschung gewesen. Die Medaille holte er mit der Bewältigung seiner dritten Zone an der letzten Wand.
Der „junge Wilde“ rollt das Feld von hinten auf
„Yannick ist bei uns der junge Wilde und mit diesem Elan angereist“, hatte Bundestrainer Urs Stöcker schon vor dem Finale gesagt. „An ihn gab es kaum Erwartungen, er konnte das Feld von hinten aufrollen. Er ist unglaublich in Form und hervorragend geklettert.“
Mit seinem ersten Finaleinzug überhaupt in einem internationalen Herren-Wettkampf verschaffte sich Flohé eine hervorragende Ausgangslage für die Kombinations-Wertung, bei der zum WM-Abschluss die Startplätze für Olympia vergeben werden.
Medaillen-Mitfavorit Jan Hojer aus Köln (27) kam im Halbfinale auf den elften Platz, der nicht für das Finale reichte. Dennoch hat auch er gute Chancen, um die Tickets für die Sommerspiele 2020 zu kämpfen.
Kletter-Dreikampf 2020 erstmals olympisch
Beim Bouldern klettern die Athleten in Absprunghöhe an einer Wand, an der sie verschiedene Segmente bewältigen müssen. Die weiteren Disziplinen sind Lead und Speed. Der aus allen drei Disziplinen bestehende Kombinationswettbewerb findet in der kommenden Woche statt: Ausschließlich in diesem Dreikampf werden 2020 in Tokio erstmals Olympiamedaillen im Klettern vergeben.
Quelle: WDR-Sport, Bild: picture alliance