Eine tobende Menge, starke Athletinnen und Athleten und spannende Boulder waren die exquisiten Zutaten für den Boulderweltcup München. Am Ende gab es aus deutscher Sicht viel Grund zum Jubeln: OSP-Athlet Jan Hojer aus Frechen holte beim Heimweltcup Bronze!
Nach der Qualifikation, in der sich drei Deutsche für die nächste Runde empfehlen konnten, kletterten die besten 20 Männer im Halbfinale gegeneinander. Während Afra Hönig (DAV Landshut) und Alex Megos (DAV Erlangen) den Sprung ins Finale verpassten, qualifizierte sich Jan Hojer (DAV Frankfurt/Main) als Dritter für das Finale, in dem er auf Jongwon Chon (KOR), Adam Ondra (CZE), Jakob Schubert (AUT), Anze Peharc (SLO) und Aleksey Rubtsov (RUS) traf.
Durch eine überhängende Wand führte eine unübersichtliche Grifffolge aus großen abschüssigen Volumen. Hier erreichten fünf Athleten nur den Zonengriff, der Tscheche Adam Ondra flashte die Route gleich mal. Jan Hojer lag danach auf Platz 6. Auch er hatte die Zone erreicht, benötigte aber die meisten Versuche.
Problem zwei führte die Athleten zunächst an großen Slopern nach oben. Zwei Meter unter dem Top blieben aber nur noch Mini-Griffe. An diesen musste man zu einem recht guten Top-Griff springen. Ondra flashte auch dieses Problem, in dem allerdings auch die anderen Athleten das Top erreichten. Jan Hojer machte es noch einmal spannend: Er konnte den Zielsprung zunächst nicht abfangen und pendelte wild. Doch er blieb hängen und verbesserte sich damit auf Platz 5: Jongwon Chon (KOR) brauchte zwei Versuche mehr.
Weiter ging es mit Boulder drei, einem Plattenboulder. Hier musste man an Volumen wackelig aufstehen und hatte einen Fingernagel großen Griff dafür. Stand man einmal benötigte es noch einen Sprung nach oben – ca 1,5 Meter! Ondra flashte erneut, Schubert benötigte zwei Versuche, der Russe Aleksey Rubtsov drei. Hojer, der Slowene Anze Peharc und Chon erreichten nur die Zone. Schubert und Rubtsov verbesserten sich auf Platz zwei und drei.
Für Jan Hojer hing also alles von dem letzten Boulder ab. Dieser führte an großen Volumen dynamisch durch einen Überhang. Kraft und Dynamik waren hier gefragt – und genau das lag ihm. Als Einziger flashte er diesen Boulder und verbesserte sich auf Platz drei. Schubert schaffte dieses Problem im dritten Anlauf und schob sich auf Platz zwei vor. Ondra, auf dessen Sieg die Zuschauer nach den drei Flashs sicher schon Wetten abgeschlossen hatten, hob nicht wirklich ab. Er erreichte auch nicht die Zone und überlies dem Österreicher Schubert den obersten Podiumsplatz.
Quelle: Deutscher Alpenverein, Bild: picture alliance