In ihrem letzten Jahr bei den Juniorinnen musste sich Hannah Ludwig 2018 im EM-Zeitfahren von Glasgow mit der Silbermedaille begnügen. Dafür triumphierte die 19-Jährige aus Traben-Trarbach gleich in ihrer ersten U23-Saison bei den kontinentalen Titelkämpfen.
Am Donnerstagvormittag holte sich Ludwig auf dem 22,4 Kilometer langen Stadtkurs von Alkmaar souverän die Goldmedaille im Zeitfahren, mit deutlichem Vorsprung von 38 Sekunden auf die Russin Mariia Novolodsaya. Weitere zwei Sekunden dahinter kam die Italienerin Elena Pirrone auf den dritten Rang. “Ich kann das noch gar nicht glauben. Wahnsinn, in meinem ersten Jahr in der U23-Klasse gleich der Titel. Ich bin so glücklich“, strahlte Ludwig nach ihrem Coup, bei dem sie sich auch von einem technischen Malheur aus der Erfolgsspur bringen ließ.
“Mein Tacho ging kaputt, ich wusste gar nicht, wie ich unterwegs war“, sagte sie im Ziel, wo sie in der Zeit von 29:20 Minuten gestoppt wurde – was einem Schnitt von mehr als 45 km/h entsprach. Dabei profitierte Ludwig, die sich in der Schweiz eigenes auf die Straßen-EM vorbereitet hatte, vom auf sie zugeschnittenen Parcours und den günstigen Bedingungen.
“Der Kurs war super. Auf den ersten Kilometern habe ich noch mit den Kräften gehaushaltet, da hatten wir Rückenwind, aber dann bin ich Vollgas gefahren. Der Wind stand zum Glück viel besser als gestern, kam mehr von vorn und war nicht so stark“, berichtete die seit diesem Jahr für das deutsche Canyon-SRAM-Team startende Ludwig, die bei den Deutschen Meisterschaften als Vierte des Zeitfahrens zu überzeugen wusste.
Ihren nächsten Einsatz wird die U23-Zeitfahr-Europameisterin bereits im morgigen Straßenrennen absolvieren. „Dort werde ich mich aber wohl auf die Helferrolle beschränken“, kündigte Ludwig bereits an Dorothea Heitzmann, wie Ludwig U23-Debütantin, belegte mit 1:50 Minuten Rückstand den 15. Platz und war damit zufrieden. “Für mein erstes Jahr in der U3-Klasse war das ganz gut,“ sagte die Magdeburgerin.
Quelle: radsport-news.com, Bild: picture alliance