Überragender Erfolg für unsere OSP-Athletin Annika Zeyen von den SSF Bonn. In Tokio gewinnt sie die Goldmedaille im Einzelzeitfahren der Handbikerinnen. In London 2012 hatte Annika bereits Paralympics-Gold im Rollstuhlbasketball gewonnen. In der Startklasse C5 sicherte sich unsere OSP-Athletin Kerstin Brachtendorf die Bronzemedaille über deren Gewinn die 49-Jährige überaus glücklich war, musste sie sich doch kurz vor Beginn der Paralympics noch einer OP unterziehen.
Nachfolgend der ausführliche Bericht des Deutschen Behindertensportverbandes:
„Unglaublich“ – Annika Zeyen wird Paralympics-Siegerin
Was für ein Auftakt für die Para Radsportler auf dem Fuji International Speedway! Annika Zeyen gewann am Vormittag im Zeitfahren Gold, Vico Merklein Silber sowie Kerstin Brachtendorf und Michael Teuber jeweils Bronze. Dass die Entscheidungen auf dem technisch schwierigen Kurs zum Teil extrem knapp waren zeigt, wie hoch die Leistungsdichte im Para Radsport mittlerweile ist.
„Unglaublich, ich kann das noch gar nicht fassen. Ich wusste zwischendurch, dass ich hinter der Amerikanerin und hinter der Italienerin deutlich zurücklag und hätte nicht gedacht, dass ich das in der letzten Runde noch aufholen kann. Deshalb ist es nochmal schöner,“ sagte sie. Mit dem anspruchsvollen Kurs über 16 Kilometer und vor allem mit den Steigungen ist die ehemalige Rollstuhlbasketballspielerin, die nun in der Startklasse H3 startet, sehr gut zurecht gekommen. „Das liegt mir einfach.“ In der zweiten und letzten Runde hat sie nach und nach Starterinnen überholt, die vor ihr ins Rennen gegangen waren. „Das hat mir Ansporn gegeben, weil es halt schön ist, wenn man vor sich Leute sieht und man kommt näher heran und kann sie überholen. Das war richtig gut!“
Mit Blick auf das morgige Straßenrennen steht jetzt erst einmal Regeneration auf dem Programm, um dann wieder fit an der Startlinie zu stehen. Durch die Kombination mit der Klasse H4 wird das Rennen nach ihrer Einschätzung aber sehr schwierig und stark vom Rennverlauf abhängig. Dennoch geht Annika Zeyen mit Gold im Rücken natürlich höchst motiviert auf die Strecke.
Bronze für Kerstin Brachtendorf: „Ich kann es gar nicht fassen“
Für Kerstin Brachtendorf ist die Bronzemedaille im Zeitfahren der Startklasse C5 das erste paralympische Edelmetall überhaupt. Dementsprechend glücklich zeigte sich die 49-Jährige, kämpfte gar mit den Tränen. Bei ihrer dritten Paralympics-Teilnahme und nach ihrem siebten Platz 2016 in Rio de Janeiro verbucht sie das als grandiosen Erfolg. Auf dem anspruchsvollen Kurs über 24 Kilometer – gespickt mit einigen Anstiegen, zahlreichen 90 Grad-Kurven und rasanten Abfahrten – gelang ihr nur 20 Tage nach einer ungeplanten Operation dieser Paukenschlag. „Ich hab mir gar nichts mehr ausgerechnet, weil ich erst vor drei Wochen einen Verschluss der inneren Beckenarterie operieren lassen musste. Und jetzt stehe ich hier und habe tatsächlich eine Medaille – unfassbar.“ Die Emotionen hatten indes schon während des Rennens Besitz von ihr ergriffen. „Als ich die ersten Meter gefahren bin, habe ich eigentlich schon geheult, weil ich einfach glücklich war, dass ich hier bin. Die Medaille ist jetzt einfach die Krönung“, sagte sie nach dem Rennen sichtlich bewegt.
Andrea Eskau landet auf dem 5. Platz
Andrea Eskau landete über die 24 Kilometer der Startklasse H5 auf dem fünften Platz. „Ich konnte nicht umsetzen, was ich mir vorgenommen habe. Ich bin eine Runde nach Plan gefahren, aber mir fehlte vollkommen die Orientierung, wo im Feld ich mich befinde“, sagte sie hörbar unzufrieden.
Quelle: DBS; Bilder: © Picture Alliance