Die deutschen Säbel-Herren mit PerspektivTeam-Fechter Raoul Bonah sicherten sich Mitte März bei der Junioren-EM in Sotschi über Team-Bronze. Dabei wären die Säbel-Junioren fast im Finale gelandet. Allein Russland machte Raoul Bonah (Dormagen), Frederic Kindler (Eislingen), Sebastian Blatz und Luis Haag (beide Tauberbischofsheim) einen Strich durch die Rechnung.
Die Mannschaft von Junioren-Bundestrainer Dan Costache hatte zunächst Georgien mit 45:39 hinter sich gelassen, anschließend die Ukraine mit gleichem Ergebnis besiegt und stand damit im Halbfinale. Russland wurde hier seiner Rolle als Mitfavorit gerecht, setzte sich gegen die Deutschen mit 45:33 durch. Die Chance auf Edelmetall ließen sich die Deutschen allerdings nicht entgehen, bezwangen im kleinen Finale um Platz drei Weißrussland mit 45:39.
„Die Bronzemedaille hat sich das Team redlich verdient. Raoul, Frederic, Louis und Sebastian haben einen beispielhaften Teamgeist an den Tag gelegt, jeder hat für diesen Erfolg gekämpft. Das Trainerteam um Dan Costache hat sein Übriges beigetragen“, so das Statement von Delegationsleiter Markus Hartelt.
Frankreich gewann das Finale im Herrensäbel gegen Russland mit 45:39 und sicherte sich damit den EM-Titel.
Im Einzel-Wettbewerb war für den Eislinger Frederic Kindler die Medaille in greifbarer Nähe. Der Franzose Maxime Pianfetti verhinderte dann im Viertelfinalgefecht Kindlers Einzug in das Halbfinale, setzte sich in einem engen Gefecht schlussendlich mit 15:13 durch.
Für Team-Kamerad Raoul Bonah (Dormagen) kam das aus im Achtelfinale. Fehlerfrei gestartet, gewann er einen ersten K.O.-Kampf gegen Andri Nikolaysson Mateev (Island) mit 15:7. Der Italiener Alberto Arpino zerstörte im Achtelfinale unverhofft die Medaillenträume des Dormageners, behielt gegen den Schützling von Junioren-Bundestrainer Dan Costache mit 15:9 die Oberhand.
Die 18-jährige PerspektivTeam-Athletin Larissa Eifler, die schon Vize-Welt- und Europameisterin bei den Kadettinnen war, verpasste im Einzelwettbewerb eine Medaille nur knapp. Im entscheidenden Gefecht um den Einzug ins Halbfinale unterlag sie der Türkin Aylin Cakir mit 14:15. Zuvor hatte sie sich gegen die Ungarin Mirabella Kelecsenyi (15:12) und die Spanierin Maria Ventura (15:7) durchgesetzt. „Sie ist gesundheitlich angeschlagen ins Turnier gegangen, da ist es natürlich doppelt schade, wenn man so knapp eine Medaille verpasst“, sagte Olaf Kawald, Fechtkoordinator beim TSV Bayer Dormagen.
In den Team-Wettbewerb starteten die an Position drei gesetzten deutschen Säbelfechterinnen Larissa Eifler (Dormagen), Julika Funke, Lisa Gette und Madeleine Becker (alle Künzelsau) mit einem 45:42 gegen Frankreich. Mitfavorit Italien erwies sich im Halbfinale als unüberwindbar, setzte sich gegen das deutsche Quartett mit 45:36 durch. Äußerst knapp ging das abschließende Gefecht um Platz drei gegen Ungarn aus. Am Ende fehlten den Deutschen zwei Punkte zum Gewinn der Bronzemedaille. Die machten die Ungarinnen, verwiesen das Team von Junioren-Bundestrainer Vadim Shturbabin auf Rang vier.
„Die Mädchen haben gegen Frankreich ein starkes Gefecht abgeliefert“, sagt Vadim Shturbabin später. „Leider hat es gegen Ungarn nicht ganz gereicht. Aber ich bin mit den Leistungen dennoch zufrieden. Wir entwickeln uns in die richtige Richtung und werden uns nach einer kurzen Erholungsphase zielgerichtet auf die WM vorbereiten“, ergänzt er.
Quelle: Deutscher Fechter-Bund, Bilder: OSP Rheinland / Peter Eilers