Unsere beiden OSP-Leistungsdiagnostiker Dr. Oliver Heine und Daniel Jacko sind nunmehr seit 4 Wochen Corona-bedingt zu Hause und versuchen, die Betreuungssituation der OSP-Athletinnen und -Athleten im Bereich der physiologischen Leistungsdiagnostik so gut wie möglich aufrecht zu erhalten. Wie das funktioniert und welchen Schwierig- aber auch Möglichkeiten sie im Home-Office begegnen, berichten Oliver Heine und Daniel Jacko in dieser OSP-Home-Story.
Natürlich fehlt der Kontakt zu den Ohrläppchen, der Geruch verschwitzter Atemmasken der Spiroergometrie – aber wir sehen die Dinge inzwischen sehr positiv: zusammen mit den Bundestrainern und den Athletiktrainern sind wir eng an den Mädels und Jungs aus den Kampfsportarten dran. Besonders in einem typischen Kontaktsport wie Judo wird versucht, durch regelmäßige Video- Konferenzen die Athleten auch zu sehen. Teilweise ist das ganze Nationalteam vor der Kamera versammelt und es tratschen bis zu 20 Athleten, Trainer, Physiotherapeuten und Trainingswissenschaftler bunt durcheinander. Die Stimmung ist positiv, motiviert und mit viel Gelächter ist ruckzuck eine Stunde vorbei. Die richtig produktiven Konferenzen finden eher im kleinen Kreis statt. Zu viert wird versucht die aktuellen Trainingspläne zu optimieren und sich trotz Corona Pandemie optimal abzustimmen. Alle wollen die Zeit nutzen, um gegen Ende des Jahres so fit wie noch nie wieder ins Wettkampfgeschehen einzusteigen.
Zitat einer Athletin: „Endlich haben wir mal Zeit, uns um Inhalte zu kümmern, die wir sonst eher so mitschleifen lassen, wenn wir im Wettkampfmodus sind“. Und es ist tatsächlich so; allein die bloße Betrachtung der Trainingsdaten zeigt, wie positiv sich die Leistungsfähigkeit abseits der Matte entwickelt. Der Abgleich mit den Leistungsdiagnostiken im Januar und Anfang März bestätigt diesen Eindruck.
Die Voraussetzungen sind gut – sogar sehr gut. Die Olympiakader und viele Perspektivkader sind mit individuellen Plänen ausgerüstet und halten mit uns über verschiedene Plattformen Kontakt. Hier sind besonders die Cloud-Lösungen von Polar, die Online Plattform DokuMe und auch das simple Excel Sheet enorme Hilfen. Die Betreuung findet nicht nur lokal für die Athleten aus dem Rheinland statt. Immer sind auch Sportler*innen aus anderen Teilen der Republik zugeschaltet und werden mit Informationen, Plänen und Hinweisen zum Training versorgt. Wir können feststellen, dass die Möglichkeiten der unterschiedlichen Videokonferenztools inzwischen so benutzerfreundlich sind, dass diese mit Sicherheit auch in einem Jahr nach den Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen noch eingesetzt werden.
Wir schätzen uns glücklich, dass es in unserem Kreis bislang keine dramatischen Fälle von Corona Infektionen gab. Dies wird aktuell weiter verhindert, indem am OSP die strengen Richtlinien der Bundes- und Landesregierung konsequent umgesetzt werden. Wir alle erachten das als selbstverständlich und arrangieren uns sehr gut mit dieser Ausnahmesituation.
Und Eines ist sicher: die vom OSP Rheinland betreuten Athletinnen und Athleten werden extrem gestärkt aus der Pandemie-Zeit zurück auf die Kampffläche gehen. Daran glauben wir.