Die DANAS setzen sich gegen Neuseeland mit 2:1 (0:1) durch, hier der Spielbericht von der DHB-Webseite:
Die deutschen Damen haben im Pro-League-Heimspiel in Krefeld gegen Neuseeland erneut einen Rückstand im Schlussviertel gedreht und den nächsten Dreier eingefahren. Das frühe 0:1 durch Kirsten Pearce beantworteten Pia Maertens und Cecile Pieper mit ihren Treffern zum 2:1-Sieg. Dieser bringt die DANAS auf Final-Four-Platz vier in der Tabelle vor die Belgierinnen, die am Mittwoch, 12. Juni, um 18 Uhr in Krefeld nächster Gegner des DHB-Teams sind.
Bundestrainer Xavier Reckinger: „Das war insgesamt keine schlechte Leistung! Wir kriegen ein softes Gegentor, aber haben es erneut gedreht – das ist viel wert! Ich denke wir haben mit einem Tick mehr Überzeugung gespielt, haben das Match deutlich dominiert. Neuseeland hatte nicht viele Chancen insgesamt.“
Vor der Partie wurde Charlotte Stapenhorst für ihren 100. Länderspieleinsatz im DHB-Dress geehrt. Und die begann gleich gefährlich, nach gutem Angriff über Elisa Gräve zog Stapenhorst von halblinks ab und traf das linke Außenbrett (1.). Dass die Gäste gefährlich kontern können, zeigten sie eine Minute später, als Maike Schaunig einen Konter im eigenen Kreis gerade noch abfangen konnte. Doch dann wieder die DANAS in der Offensive. Stapenhorst scheiterte an Keeperin Grace O‘Hanlon, die die deutsche Stürmerin gerade noch stoppen konnte (4.).
Das DHB-Team hatte mehr vom Spiel und schaffte es auch, geduldig um das offensive Pressing der Gäste herum aufzubauen. Doch ein unnötiger Ballverlust von Anne Schröder an der eigenen Viertellinie bescherte den Gästen das überraschende 0:1 (6.), als eine Stürmerin der deutschen Spielmacherin den Ball klaute, steil in den Kreis spielte, wo Kirsten Pearce mit einem cleveren Lupfer über die rausstürzende Julia Sonntag hinweg die Führung der „Black Sticks“ klarmachte.
Das brachte das deutsche Spiel etwas aus dem Rhythmus, bis Pia Maertens (10.) nach schönem Steal aus sechs Metern halbhoch abzog, aber O‘Hanlon den nicht allzu platzierten Ball gut parierte. Schröder holte in der 13. Minute die erste Ecke der Partie heraus, doch Huses Schlenzer klärte O‘Hanlon und der Nachschuss von Kira Horn wurde neben das Tor geblockt. Das DHB-Team nun wieder klar überlegen, schnürte die Gäste ein, aber konnte daraus noch kein Kapital schlagen.
Die Deutschen machten mit viel Druck weiter. Schröder mit einem gefährlichen Schuss, dann ein gutes Powerplay, und immer wieder O‘Hanlon im Fokus. Doch manchmal immer noch zuviel Hektik und leichte Fehler im Spiel, was Neuseeland ab und zu doch zu Kontern kommen ließ, die nicht ungefährlich waren. Lorenz sah dann für ein Foul Grün. Das überstand das DHB-Team jedoch unbeschadet und ging danach wieder in die Offensive. Es waren in dieser Phase aber zu viele leichte technische Fehler, die die sehr energischen Bemühungen oft wertlos machten.
Viktoria Huse sah nach einem Foul Grün, so dass die Gäste in den letzten zwei Minuten der ersten Halbzeit Überzahl hatten. Ein Revanchefoul der betroffenen Neuseeländerin wurde in der Szene nicht geahndet. Die Unterzahl wurde erneut überstanden, so dass es mit dem 0:1 in die Pause ging.
Pia Maertens holte in der 32. Minute die zweite deutsche Ecke heraus, die aber von einer Verteidigerin auf der Linie für ihre bereits geschlagene Keeperin gehalten wurde. Das DHB-Team mit klarem Übergewicht, kam zweimal direkt vor O’Hanlon zur Chance, aber hatte noch Pech im Abschluss. Gablac kam über die linke Grundlinie und prüfte O’Hanlon mit einem Schlenzer Die Gäste kamen in der Phase kaum noch aus dem Viertel. Lena Micheel holte die nächste Ecke (36.), die zwar schlecht rausgegeben wurde, aber im Nachschuss von Micheel noch gefährlich aufs Tor gebracht wurde – O’Hanlon war erneut zur Stelle.
Es ging weiter nur in eine Richtung – auf den neuseeländischen Kreis, wo es in der 40. Minute die nächste Ecke für ein Stockfoul gab. Doch O’Hanlon hielt auch den flachen Schlenzer von Nike Lorenz. Die „Black Sticks“ standen nun zum Teil mit allen elf Spielerinnen im eigenen Viertel, machten die Räume ganz eng, so dass für die Deutschen kaum ein Durchkommen war. Ihnen wurde dann auch noch eine Ecke abgesprochen, als Pia Maertens einen Ball hoch an den Kopf bekam – Pech kam also auch noch dazu.
So ging es auch mit dem 0:1 ins letzte Viertel, obwohl das DHB-Team im dritten Viertel fast ausschließlich am Kreis der Gäste gewesen war. Ella Gunson sah Grün nach einem harschen Foul an Stapenhorst, aber die Aktionen im Kreis blieben zu harmlos, bis nach schöner Balleroberung von Lorenz Elisa Gräve von rechts reinschrubbte und Pia Maertens per Stecher hoch rechts oben zum 1:1 (48.) in den kurzen Winkel traf.
Das deutsche Team blieb vorn dran, hatte Pech, als Maertens mittig frei im Kreis den Ball noch an den Fuß bekam. Weiterhin viele unnötige Fehler im ansonsten guten Spiel nach vorn, was ärgerliche Ballverluste bedeutete. Gablac verpasste um Millimeter einen Stecherpass von Lorenz (50.). Aber dann wurde die Energieleistung doch belohnt. Nach Rechtsangriff brachte Gablac eine Rückhandpass zu Cecile Pieper in den Rückraum, deren Vorhandschlag noch hoch ins Gästetor zum 2:1 (52.) abgefälscht wurde.
Und die DANAS blieben einfach vorn dran, ließen die Black Sticks gar nicht erst die Chance zu einer Schlussoffensive. Viereinhalb Minuten vor Ende nahm Coach Graham Shaw seine starke Keeperin für eine elfte Feldspielerin vom Platz. Doch die Deutschen verteidigten clever und hielten den Ball gut in eigenen Reihen. Lorenz hätte fast noch das 3:1 (60.) erzielt, aber eine Abwehrspielerin warf sich auf der Linie in den Ball und klärte zur Langen Ecke, die nichts mehr brachte.
Quelle: Deutscher Hockey-Bund; Archivbild: picture alliance