Wellenreiten gehört in Tokyo mit seiner Disziplin Shortboarden zum ersten Mal zum olympischen Programm. Am Tsurigasaki Beach etwa 65 km außerhalb Tokyos gehen dann 20 Männer und 20 Frauen in den Surfwettkämpfen an den Start. Pro Nation und Geschlecht sind dabei maximal zwei Startplätze möglich, die namentlich pro Surfer/in vergeben werden.
Auch der Deutsche Wellenreitverband DWV macht sich Hoffnung auf eine Teilnahme an der Olympia-Premiere und professionalisiert seit der Entscheidung über die Aufnahme in den Kreis der Olympia-Sportarten im Jahr 2016 seine Strukturen. Der DWV ist seit 2017 Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und kann somit für die olympische Disziplin Shortboarden die Sportförderung des Bundesministeriums des Innern (BMI) nutzen.
Aussichtsreichste Olympia-Kandidaten*innen sind:
> Arne
Bergwinkl (Homebreak: Canoa, Ecuador)
> Leon Glatzer (Homebreak: Pavones, Costa Rica)
> Dylan Groen (Homebreak: Guincho, Portugal)
> Lenni Jensen (Homebreak: El Médano, Teneriffa)
> Marlon Lipke (Homebreak: Cordoama Beach, Portugal)
> Frankie Harrer (Homebreak: Point Dume, Malibu)
> Rachel Presti (Homebreak: Sebastian Inlet, Florida)
> Camilla Kemp (Homebreak: Guincho, Portugal)
> Noah Klapp (Homebreak: Lowers, Kalifornien)
Mehr Infos zum Nationalteam Wellenreiten >>>
Die beiden hauptamtlichen Leistungssport-Referenten Jannik Dörr und Neele Koch profitierten in ihrer Arbeit auch von der Nähe zur Zentrale des OSP Rheinland in Köln, liegt ihr Verbandssitz doch nur einen Steinwurf entfernt. Sie müssen sich dabei unter anderem der Herausforderung stellen, dass ihre Top-Surfer*innen aufgrund der besseren Trainingsbedingungen allesamt im Ausland leben. Bei internationalen Wettkämpfen begleiten die National Coaches Didier Piter und Llewellyn Whittaker und DWV-Leistungsdiagnostiker Martin Walz das Nationalteam.
Die durch den DOSB verpflichtende jährliche sportmedizinische Untersuchung nahmen die Leistungssport-Referenten zum Anlass, die Top-Kaderathleten*innen zu Jahresbeginn für eine zentrale Team-Maßnahme in Köln zusammenzuziehen. Die internistisch und orthopädisch geprägte Untersuchung absolvierten unsere OSP-Surfer*innen am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der DSHS Köln und wurden dabei von OSP-Leistungsdiagnostiker Dr. Argiris Vassiliadis bestens betreut.
Anschließend
unterzogen sie sich diversen biomechanischen Leistungstests bei
OSP-Leistungsdiagnostiker Dr. Oliver Bloch. Im Fokus standen Kraft- und
Schnelligkeitstests, bei denen Lichtschranken und verschiedene Mess-Sensorik-Systeme
zum Einsatz kamen, um Leistungsdaten zu ermitteln. Zum Abschluss stand dann für
alle Surfer*innen noch der beliebte Laktat-Feldstufentest unter der Leitung von
OSP-Leistungsdiagnostiker Daniel Jacko auf dem Programm, bei dem die allgemeine
Ausdauerleistungsfähigkeit ermittelt wurde – ganz nach Motto: Vor den Erfolg
haben die Götter den Schweiß gesetzt.
Die gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend genutzt, um gemeinsam mit
Athlet*in und Trainern zu entscheiden, welche Inhalte zukünftig mit in das
Training einfließen sollen.
Der OSP nutzte die Gelegenheit zum persönlichen Kennenlernen der neuen OSP-Sportler*innen und stattete diese auch direkt mit OSP-Kleidung und anderen nützlichen Accessoires aus. Um die Sportart auch in den OSP-Medien besser ins Szene setzen zu können, begleitete OSP-Fotograf Peter Eilers die gemeinsame Aktion mit seiner Kamera.
OSP-Leiter Daniel Müller freut sich auf den gemeinsamen Weg: „Wir möchten die Wellenreiter*innen gerne bestmöglich unterstützen und mit unserer Erfahrung helfen. Gleichzeitig möchten wir aber auch von ihnen lernen, jeder Blick in eine neue Sportart kann den etablierten Disziplinen ebenfalls helfen. Im Grunde wollen wir natürlich gemeinsam dafür sorgen, dass dieser spannende Sport sich bestmöglich bei der Premiere präsentieren kann und für die Zukunft gut aufgestellt ist. Wir hoffen, als OSP einen Teil zur Entwicklung der leistungssportlichen Strukturen beizutragen und uns als verlässlicher Partner zeigen zu können.“
Apropos „Hang Loose“: Dieser typische Surfergruß hat seinen Ursprung auf Hawaii und bedeutet so viel wie „Immer locker bleiben“. Hierbei werden nur Daumen und kleiner Finger ausgestreckt und die Hand geschüttelt. Und wie wir wissen, hilft eine gewisse Lockerheit im Wettkampf, um das Leistungspotential abzurufen.
Wir wünschen unseren Athleten*innen und dem DWV viel Erfolg auf dem Weg nach TOKYO 2020!
Quelle: OSP NRW/Rheinland, Bilder: © Peter Eilers & Sebastian Meyer-Köring