Die deutschen Handballer besiegten bei der WM in Polen und Schweden am gestrigen Sonntag Norwegen mit 28:24 (16:13) und sicherten sich im Schlussklassement den hervorragenden 5. Platz. Im Viertelfinale gegen Rekordweltmeister Frankreich war das Team um OSP-Athlet Julian Köster vom VfL Gummersbach nach einer Führung in der zweiten Halbzeit eingebrochen und musste sich mit 28:35 (16:16) geschlagen geben – damit platzte der Medaillentraum einer leidenschaftlichen Mannschaft, die im nächsten Jahr bei der Heim-EM einen neuen Angriff auf Edelmetall starten wird.
„Auch erst 22 Jahre alt, bekam Köster vom Bundestrainer viel Vertrauen – vor allem in der Defensive. Auch vorne hatte Köster aber zum Beispiel in kritischen Phasen gegen Ägypten einige Glanzlichter. Dass ihm angesichts der knüppelharten Deckungsarbeit ab und an die Körner ausgingen, war zwar zu sehen, ist aber absolut nachvollziehbar. Dem baumlangen Rückraumspieler dürfte für die kommenden Jahre eine wichtige Rolle zukommen,“ bewertete die Sportschau den WM-Auftritt Julian Kösters.
WM-Fazit des Deutschen Handballbundes:
Mit einer vor allem defensiv richtig starken Leistung haben sich Deutschlands Handballer bei der Weltmeisterschaft gegen Norwegen am Sonntag (29.01.2023) den fünften Platz gesichert. Das DHB-Team siegte mit 28:24 (16:13) und revanchierte sich damit für die Hauptrundenniederlage gegen die Norweger.
Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason besiegte Norwegen am Sonntag dank des einmal mehr überragenden Andreas Wolff 28:24 (16:13) und schloss das Turnier mit den letzten Kraftreserven versöhnlich ab.
Kapitän Johannes Golla, Luca Witzke und Kai Häfner (je fünf Tore) waren vor 6260 Zuschauern in der Tele2-Arena in Stockholm die erfolgreichsten Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Mit einem beherzten Auftritt, großer Konsequenz und Wolff im Tor holte sich das Team knapp ein Jahr vor der Heim-EM in Deutschland (10. bis 28. Januar) ein gutes Gefühl.
Deutschland gewann damit sieben seiner neun WM-Spiele. Nach dem Viertelfinal-Aus gegen Olympiasieger Frankreich am Mittwoch (28:35) hatten Johannes Golla und Co. den fünften Platz als neues Ziel ausgerufen – und erfüllten dieses eindrucksvoll.
Die Verbandsführung äußerte sich zufrieden mit dem Abschneiden. „Wir sind im Turnier einen Schritt nach vorne gegangen. Wir haben uns im engsten Verfolgerfeld platziert. Die Spielweise und der Auftritt bestätigen, dass wir uns näher an die Weltspitze herangearbeitet haben“, stellte DHB-Sportvorstand Axel Kromer fest: „Wir hatten immer unsere Siegchancen.“
Auch im Viertelfinale gegen Rekordchampion Frankreich hatte Deutschland an der Sensation geschnuppert, brach ab der 40. Minute jedoch ein. „Wir können noch nicht konstant unser Leistungsvermögen abrufen. Das liegt zum einen an der Unerfahrenheit der Spieler, aber auch an der Breite, die etwa die Franzosen oder Dänen haben“, konstatierte Kromer.
Nach der historisch schlechten WM vor zwei Jahren fühlt sich das Team aber bereit für die erste Medaille seit dem EM-Coup vor sieben Jahren. Schon bei der Heim-EM 2024 soll nach Wunsch des Verbands endlich Edelmetall her.
„Das Ziel bei der Heim-EM muss sein, den nächsten Schritt zu gehen und unter die ersten Vier zu kommen“, forderte DHB-Präsident Andreas Michelmann . Und Kromer ergänzte: „Jeder, der beim Finalwochenende dabei ist, will natürlich ins Endspiel.“
Der Rahmen dafür wird stimmen. Der DHB verkaufte bereits 40.000 Karten für das Eröffnungsspiel in der Fußballarena in Düsseldorf. Auch für die deutschen Spiele im Vorrundenspielort Berlin sind bereits 50 Prozent der Tageskarten vergriffen. „Wir haben eine gute Basis geschaffen“, sagte Vorstandschef Schober.
Der Auftritt gegen Norwegen, das Deutschland beim Hauptrundenfinale zu Wochenbeginn noch knapp besiegt hatte (28:26), diente als weiterer Mutmacher. Wolff mit neun Paraden allein im ersten Abschnitt sowie eine starke Deckung waren die Grundlage für den Erfolg. Auch in der Crunchtime reichten zwei Tage nach dem Verlängerungskrimi gegen Ägypten (35:34) die Kräfte.
Quelle: Deutscher Handballbund, Bild: Picture Alliance