Am ersten Tag der U23-Europameisterschaft in Plovdiv gab es die erste Medaille für den Deutschen Fechter-Bund.
Der PerspektivTeam-Säbelfechter Raoul Bonah (TSV Bayer Dormagen) gewann im Einzelwettkampf die Bronzemedaille. Im Halbfinale verlor er gegen den späteren Sieger Anatoliy Kostenko aus Russland (10:15). Zuvor setzte er sich gegen Lehel Gyorgy (HUN), Vladislav Pozdnyakov (RUS) und Alberto Arpino (ITA) durch. „Raoul hat ein super Turnier gefochten und in seinen Gefechten starke Gegner besiegt“, sagte Bundesnachwuchstrainer Dan Costache. Lorenz Kempf (TSV Bayer Dormagen), ebenfalls PerspektivTeam-Athlet, verlor im Viertelfinale knapp gegen George Dragomir (ROU) 13:15. „Alle vier Fechter haben heute eine tolle Leistung gezeigt und super gefochten“, befindet Costache.
Am ersten Tag der Mannschaftsentscheidungen gewann das deutsche Herrensäbelteam zusätzlich die Silbermedaille.
Im Finale unterlagen Raoul Bonah, Luis Bonah, Lorenz Kempf (alle TSV Bayer Dormagen) und Frederic Kindler (TSG Eislingen) dem rumänischen Team. Die deutsche Mannschaft hat in diesem spannenden Kampf das Gefecht 44:45 verloren. Dabei lagen die Säbelfechter streckenweise in Führung. Nach einem Rückstand brachte Schlussfechter Raoul Bonah mit einer starken Leistung die Mannschaft wieder auf ein 44:44 heran. Nach mehreren Aktionen, die der Kampfrichter ohne Entscheidung ließ, fiel dann der Schlusstreffer für Rumänien. Für Bundesnachwuchstrainer Dan Costache war diese Entscheidung nur schwer zu begreifen, was man ihm und seinen Fechtern auch noch bei der Siegerehrung ansah. „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Sie haben den ganzen Tag eine tolle Leistung gezeigt. Dass am Ende die Entscheidung vom Kampfrichter gegen uns fällt, trübt da ein bisschen die Freude“, sagte Costache. Im Halbfinale schlug das deutsche Team die Mannschaft aus Russland (45:42) und im Viertelfinale das ukrainische Team (45:28).
Am letzten Tag der U23-EM in Plovdiv konnte sich das deutsche Team über eine weitere Medaille freuen.
Das Herrendegenteam bestand aus OSP-Athlet Marco Brinkmann (TSV Bayer Leverkusen), Rico Braun, Samuel Unterhauser (beide FC TBB) und Tobias Weckerle (SV Böblingen). Die vier Degenfechter setzten sich überlegen im „kleinen Finale“ gegen die polnische Mannschaft durch (45:32). Im Halbfinale hatten sie die Chance verpasst sich gegen die italienische Auswahl durchzusetzen (36:45). Gegen die russische Mannschaft gab es bereits ein spannendes Gefecht im Viertelfinale, welches das deutsche Team 45:42 für sich entscheiden konnte. Auch im Achtelfinale gegen Österreich haben die Degenfechter alles gegeben und das Gefecht für sich entschieden (45:44). „Die Mannschaft hat heute eine geschlossen starke Leistung gezeigt. Über alle Gefechte hinweg haben sie klasse gefochten und sich gegenzeitig unterstützt“, sagte Trainer Jo Braun.
Die weiteren Platzierungen der U23 EM in Plovdiv aus OSP-Sicht:
Die Florettfechter Magnus Hamlescher (OFC Bonn), Fabian Braun (FSV Klarenthal), Ciaran Veitenheimer und Moritz Renner (beide TSG Weinheim) belegten im Teamwettbewerb den sechsten Platz.
Die Säbelfechterinnen Liska Derkum, Katharina Peter (beide TSV Bayer Dormagen) und Anna-Lena Bürkert (TSG Eislingen) beendeten den Wettkampf auf dem neunten Platz. Im Achtelfinale verloren sie gegen Weißrussland, danach konnten sie die Platzierungsgefechte gegen die Ukraine (45:37) und Georgien (45:37) für sich entscheiden.
Im Damendegen platzierte sich Vanessa Riedmüller (Heidenheimer SB) als beste Deutsche auf Rang 12. Nadine Stahlberg (Heidenheimer SB) schied ebenfalls im Achtelfinale gegen Elvira Martensson (SWE) aus (9:15) und belegt Platz 14.
Im Damendegen konnte das Team bestehend aus Vanessa Riedmüller, Nadine Stahlberg (beide Heidenheimer SB), Kim Treudt-Gösser (FZ Solingen) und Noemi Meszaros (FC TBB) den siebten Platz erkämpfen.
Die Florettfechterinnen Julia Braun (OFC Bonn), Kim Kirschen (SC Berlin), Leandra Behr (FC TBB) und Zsofia Posgay (PSV Stuttgart) beendeten den Teamwettbewerb auf dem sechsten Rang.
Quelle: Deutscher Fechter-Bund / Bilder: Augusto Bizzi