OSP-Degenfechter Lukas Bellmann, der mittlerweile den PerspektivTeam entwachsen ist, blieb bei der Heim-EM in Düsseldorf leider unter seinen Möglichkeiten. Er bestritt eine souveräne Vorrunde mit 4 Siegen und 2 Niederlagen. Das Gefecht um den Einzug in die Top 32 verlor er leider knapp mit 13:15 gegen den Ungar Gergely Siklosi.
Hier die offizielle Pressemitteilung des zweiten Tages vom Deutschen Fechter-Bund:
Volles Haus bei der Fecht-EM Licht und Schatten bei der Heim-EM: Viele junge Besucher, tolle Ergebnisse im Damenflorett und gute Stimmung auf den Zuschauerrängen. Im Degen überwog allerdings die Enttäuschung.
Der zweite Tag in der Messehalle 8b am Rhein begann mit einer quirlig-bunten Menge von Schülern. Das Land NRW hatte 1.500 Karten für die Sportschulen spendiert und viele Klassenverbände aus Düsseldorf, Solingen, Leverkusen und Bonn erlebten die Wettkämpfe der Degenfechter und Florettfechterinnen mit. Angesichts der vielen jungen Gäste gab es Info- und Entertainment-Stände, die während der Gefechtspausen eifrig besucht wurden. So waren die Bundeswehr und die Nationale AntiDoping-Agentur NADA vertreten, die Techniker Krankenkasse bot eine virtuelle Konturenfahrt im Flugsimulator an und die Zurich Versicherung hatte ein Spendenfahrrad aufgestellt. Pro von den Besuchern absolvierten Kilometer spendet das Unternehmen fünf Euro für die Fechterjugend. Die gute Mischung aus Fechtsport und Entertainment begeisterte dann auch Lehrer und Sportnachwuchs. Die 12jährigen Schüler Vincent, Leandro und Laura von der Solinger Sportschule Friedrich Albert Lange Schule waren selbst abends um 18 Uhr noch in der Halle unterwegs: „Am besten gefällt uns die Einlaufmusik, die vielen Stände und auch die Gefechte.“ Falk Spautz pflichtet den Kindern bei: „Ich als ehemaliger Leistungsfechter und Trainer im Fechtzentrum Solingen freue mich riesig, dass wir von der Landesregierung die Möglichkeit bekommen haben, so ein tolles Event zu besuchen und wir haben durchweg positive Rückmeldungen.“ Damenflorett: Großartige Gefechte bei toller Stimmung Die Florettdamen fanden einen gelungenen Einstieg ins Turnier: Anne Sauer gewann alle Gefechte in der Vorrunde, ihre Vereinskameradinnen Leonie Ebert und Carolin Golubytskyi (alle Future Fencing Werbach) sowie Eva Hampel (FC Tauberbischofsheim) absolvierten ebenfalls eine gute Vorrunde. Nur Golubytskyi musste in die 64er Direktausscheidung, um in die Runde der besten 32 Fechterinnen zu kommen. So hatte Golubytskyi denn auch bei der nächsten Direktausscheidung mit der Weltranglistenzweiten Inna Deriglazova (RUS) ein schweres Los und unterlag nach einem harten Kampf 15:12. Ebert und Hampel erreichten das Feld der letzten 16 ohne Probleme, während Sauer stellenweise mit einem vier Punkte Rückstand zur Spanierin Breteau zu kämpfen hatte.
Lautstark angefeuert vom Publikum gelang ihr im letzten Drittel das Gefecht zu drehen und sie siegte 15:12. Beim Kampf um das Viertelfinale gelang es nur Ebert, sich in einer spektakulären Aufholjagd gegen Francesca Palumbo (ITA) durchzusetzen, Sauer und Hampel beendeten die EM mit den Rängen 12 und 14. Am Ende reichte es für Ebert dann im Viertelfinale nicht zur Medaille, sie unterlag klar Elisa di Francisca (ITA) und kam auf Platz sechs. Dazu der Damenflorett Bundestrainer Giovanni Bortolaso: „Wir müssen den gesamten Wettkampf sehen. Eine Medaille wäre wichtig gewesen, aber wir dürfen nicht vergessen: hier hat eine 19-Jährige gegen eine erfahrene Weltklassefechterin gefochten. Für Leonie ist es eine neue Erfahrung. Ich bin zufrieden mit allen Fechterinnen.“ Europameisterin wurde die Olympiasiegerin von 2012 Elisa di Francisca (ITA) vor Inna Deriglazova (RUS) und Ysaora Thibus (FRA) und Alice Volpi (ITA).
Herrendegen: Hoffnungen nicht erfüllt Mit 97 Fechtern war die Degen-Ausscheidung die stärkste besetzte Disziplin bei der EM. Alle deutschen Fechter schlossen ihre Vorrunde mit vier Siegen und zwei Niederlagen ab. Bundestrainer Mario Böttcher kommentierte: „Wir hatten einen sehr nervösen Start, aber das ist in Ordnung. Sie haben sich alle in sehr starken Runden durchgesetzt, das macht Hoffnung auf mehr.“ In der folgenden Direktausscheidung zum Einzug unter die besten 32 konnten sich die Hoffnungen der deutschen Degenfechter zumindest für Drei nicht erfüllen: Nikolaus Bodoczi (FC Offenbach) unterlag Marco Fichera (ITA) mit 8:15. In einem dramatischen Gefecht musste sich Lukas Bellmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) Gergely Siklosi (HUN) mit 13:15 geschlagen geben. Er hatte in der Anfangsphase des Gefechtes noch gegen den Ungarn geführt. Auch Richard Schmidt (FC Offenbach) verlor gegen Ido Harper (ISR) mit 11:15. Einzig Stephan Rein (Heidenheimer SB) gelang der Sieg gegen Paul James SanchezLethem (GBR). Einen Herzinfarkt-Moment bescherte Rein den deutschen Fans: Nach einer klaren 14:12 Führung konnte er nicht mehr punkten und verlor gegen Niko Vuorinen (FIN). Der Bundestrainer Böttcher kommentiert abschließend: „Es ist sehr ärgerlich, wir waren schon mit einem Bein im 16er. Stephan hat das leider nicht nach Hause bekommen. Das ist uns diese Saison schon öfters passiert. Da müssen wir im Training mehr ran gehen. Wir werden uns jetzt die zwei kommenden Tage auf die Mannschaft konzentrieren und hoffen, dass es am Freitag besser läuft.“ Eine Sensation schaffte der Israeli Yuval Freilich, der den ersten internationalen Titel für Israel gewann. Im Finale schlug er die Nummer drei der Welt Andrea Santarelli aus Italien. Bronze gewannen Enrico Garozzo (ITA) und Jiri Beran (CZE).
Eine schöne Geschichte zum Abschluss: Die deutschen Kaderathleten Anna Limbach (TSV Bayer Dormagen) und Peter Joppich (CTG Koblenz) haben für den Deutschen Handball Bund ein glückliches Händchen als Losfee bewiesen. In der Düsseldorfer Multifunktionshalle ISS Dome wurden die Paarungen für die 1. Runde des DHB-Pokals gezogen. Die 1. Rundes des Pokals wird am 17. und 18. August stattfinden.
Quelle: Deutscher Fechter-Bund / Bild: picture alliance