Die Bewerbungsphasen für ein Deutschlandstipendium für den Förderzeitraum 2020/21 haben an einigen der NRW-Partner-Hochschulen bereits wieder begonnen. Und damit steigt auch das Beratungsaufkommen für die Laufbahnberater des Olympiastützpunkts NRW/Rheinland im Landessportbund NRW e.V., Horst Schlüter und Annika Reese, die interessierte Spitzensportler*innen mit dem Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vertraut machen.
Private Förderung für engagierte und talentierte Studierende
Das Angebot des Deutschlandstipendiums richtet sich an studierende Spitzensportler*innen mit Bundeskaderstatus aus olympischen und paralympischen Sportarten, die damit vom 1. Semester des Bachelor-Studiums bis zum Abschluss Master bzw. bis zum Staatsexamen gefördert werden können. Der Bund stellt je Stipendium monatlich 150,00 Euro zur Verfügung. Dieser Betrag wird mit derselben Summe durch private Spender und Stifter aufgestockt so dass jede Stipendiatin und jeder Stipendiat mit 300,00 Euro im Monat unterstützt wird. Das Stipendium wird zunächst für bis zu zwei Semester gewährt. Eine weitere Förderung setzt eine erneute Bewerbung im Folgejahr voraus, die wiederum an eine Leistungsüberprüfung gekoppelt ist.
Startschuss für den Spitzensport durch die OSP-Laufbahnberatung
Das 2011 eingeführte Deutschlandstipendium ist aus der deutschen Hochschullandschaft nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile werden über 27.000 Stipendiatinnen und Stipendiaten gefördert. Anfangs zählten dabei besondere Erfolge an Schule oder Universität zu den Förderkriterien, aber auch besonderes gesellschaftliches Engagement.
Den Laufbahnberatern*innen an den Olympiastützpunkten in NRW (Rheinland / Rhein-Ruhr / Westfalen) ist es zu verdanken, dass mittlerweile auch das Förderkriterium Spitzensport an einigen Universitäten und Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen einen Zugang zum Deutschlandstipendium ermöglicht und die erschwerten Bedingungen für Spitzensportler*innen beim Studium ebenfalls Berücksichtigung findet.
OSP-Laufbahnberater Horst Schlüter: „Um die unseren OSPs zugewiesenen Athleten*innen optimal beraten und betreuen zu können, ist ein funktionierenden, regionales Bildungsnetzwerk im OSP-Einzugsgebiet und darüber hinaus notwendig. Im Bereich der Hoch- und Fachhochschulen hat der kontinuierliche Austausch mit den Spitzensport- und Stipendienbeauftragten dieser Institutionen dazu geführt, dass sich im Jahr 2014 erste Partner für unsere Idee, auch den Spitzensport bei der Vergabe für ein Deutschlandstipendium zu berücksichtigen, öffneten. Diesem Beispiel sind kontinuierlich weitere Partner gefolgt.“
Annika Reese, die mit Horst Schlüter das Team Laufbahnberatung am Olympiastützpunkt NRW/Rheinland bildet, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Engagement den Weg für die Erfolgsgeschichte „Deutschlandstipendium für Spitzensportler*innen“ ebnen konnten. Darüber hinaus hat unser beharrlicher Austausch mit Partner-Hochschulen ja auch dazu geführt, das in weiteren Institution zumindest der Kaderstatus in Bezug auf NC und Regelstudienzeit berücksichtigt wird.“
Aus dem Startblock in den Vollsprint
Eine der ersten NRW-Hochschulen, die auch Spitzensportler*innen als Stipendiaten fördert, ist der langjährige OSP-Partner Deutsche Sporthochschule Köln. Mittlerweile erhalten hier 43 Studierende mit herausragenden Leistungen diese Förderung, die neben Spitzensportler*innen auch Studierende mit Behinderung sowie an Studierende mit Kindern erhalten. Im Zuge dessen unterstützt auch der Olympiastützpunkt NRW/Rheinland über seinen Förderverein die Taekwondo-Olympia-Aspirantin Madeline Folgmann als Stipendiengeber.
So richtig Fahrt aufnehmen konnte das Projekt Deutschlandstipendium in NRW im Jahr 2018. Mit einem deutlichen Mittelaufwuchs im Haushalt und dem Abschluss der Zielvereinbarung „Nr. 1: Sportland Nordrhein-Westfalen“ legte die NRW-Landesregierung die entscheidenden Grundlagen für eine Neuausrichtung der Förderung durch die Sportstiftung NRW, deren Etat von jährlich rund 600.000 auf circa 2,4 Millionen Euro pro Jahr vervierfacht wurde.
Dies ermöglichte der Sportstiftung NRW eine rasante Steigerung der vergebenen Stipendien auf 61 Spitzensportler*innen im Förderzeitraum 2019/2020. Diese Anzahl soll im neuen Förderzeitraum 2020/21 noch einmal erhöht werden, was wiederum die Bewerbungschancen für Kaderathleten*innen weiter erhöht.
Die PS auf die Laufbahn bringen
Diese positive Entwicklung freut auch OSP-Leiter Daniel Müller: „Die Umsetzung guter Ideen scheitert ja oft an deren Finanzierung. In diesem Projekt sind dagegen die zuletzt enorm gesteigerten Fördergelder der Sportstiftung NRW ein prima Katalysator, was sich in der Anzahl der Stipendien wiederspiegelt.“
Auf operativer Ebene profitieren die Spitzensportler*innen vom großen Knowhow der beiden Laufbahnberater, die die Athleten*innen im persönlichen Austausch informieren über Bewerbungsfristen und mögliche Besonderheiten im Auswahlverfahren sowie unterstützen beim Erstellen der Bewerbungsunterlagen. Für die individuellen Ansprüche der Athleten*innen werden dabei gemeinsam Lösungen erarbeitet, die wiederum auf die unterschiedlichen Hochschulangebote zugeschnitten sein müssen. Dies erklärt auch den hohen Betreuungsaufwand.
Noch einmal Daniel Müller: „Annika Reese und Horst Schlüter gilt mein herzlicher Dank für ihr großes Engagement, unseren Spitzensportlern*innen eine optimale leistungssportliche und berufliche Karriere zu ermöglichen. Ich weiß, dass der persönliche Kontakt bei der Vielzahl der betreuten Sportler*innen eine Herkules-Aufgabe ist – dieser Aufwand lohnt sich und soll an dieser Stelle auch wertgeschätzt werden.“
Detaillierte Infos zum Deutschlandstipendium gibt es hier: https://www.deutschlandstipendium.de
Im Rheinland unterstützen übrigens folgende Hochschulen das Deutschlandstipendium im Spitzensport:
> Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
> Hochschule Düsseldorf
> Universität zu Köln
> Technische Hochschule Köln
> Rheinische Fachhochschule Köln
> Deutsche Sporthochschule Köln
> Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
> Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Eure OSP-Ansprechpartner:
Horst Schlüter
Telefon: 0221-486264
E-Mail: schlueter@osp-rheinland.de
Annika Reese
Telefon: 0221-486264
E-Mail: reese@osp-rheinland.de
Quelle: OSP NRW/Rheinland, Bild: DSHS Köln