Die Leverkusenerin Konstanze Klosterhalfen sorgte wieder einmal für das Highlight der Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund. Über 3.000 machte sich das Geburtstagskind mit dem Titel und einem neuen Deutschen Rekord selbst das schönste Geschenk.
Wie gewohnt lief „Koko“ Klosterhalfen, die am Sonntag ihren 21. Geburtstag feierte, von der Spitze weg und baute ihren Vorsprung von Runde zu Runde mehr aus. Am Ende standen schier unglaubliche 8:36,01 Minuten auf der Uhr – Sieg, neuer deutscher Rekord und die Hallen-WM-Norm um knapp 15 Sekunden unterboten. „Ich bin einfach die Rundenzeiten gelaufen, die mein Trainer mir gesagt hat. Am Ende habe ich gar nicht mehr richtig gehört, wie schnell ich bin. Ich bin einfach gelaufen. Es ist ein ganz tolles Gefühl, an meinem Geburtstag das machen zu dürfen, was ich gerne mache“, freute sich die Athletin von Sebastian Weiß, die nach ihrer Ehrenrunde noch ein Geburtstagsständchen von 4.000 Leichtathletikfans bekam.
Am ersten Tag der Deutschen Hallenmeisterschaften in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle war es jedoch Stabhochspringerin Katharina Bauer, die für einen goldenen Auftakt der Leverkusener Leichtathleten gesorgt hat. Mit 4,51 Meter gewann die 27-Jährige ihren ersten nationalen Titel. „Es ist Wahnsinn, dass ich heute den Titel gewinnen konnte. Lisa Ryzih [ABC Ludwigshafen] ist eine sehr starke Konkurrentin. Deshalb habe ich auch nicht mit dem Titel gerechnet. Aber ich habe mir alle Optionen offen gehalten. Dass jetzt mein Traum vom DM-Titel wahr wird, ist echt ein unglaubliches Gefühl“, erklärte Katharina Bauer, die unmittelbar nach ihrem Sieg das eine oder andere Freudentränchen verdrückte und dabei sicherlich auch kurz an ihre lange Leidensgeschichte dachte. Nach überstandener Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber brach sie sich bei einem Wettkampfsprung die Hand. Eine Operation und viele Wochen Rehabilitation standen anstelle von Stabhochsprungtraining auf dem Plan. In Dortmund behielt die Athletin von Leszek Klima bis einschließlich ihrer Siegeshöhe eine weiße Weste. Erst bei 4,61 Meter, die eine persönliche Bestleistung unter dem Hallendach bedeutet hätten, war für Katharina Bauer Endstation.
Eine beeindruckende Flugshow bot einmal mehr Hochspringer Mateusz Przybylko. Der Athlet von Hans-Jörg Thomaskamp stand schon früh im Wettkampf als Deutscher Hallenmeister fest, so dass er die Höhen nach 2,22 Meter selbst wählen konnte. 2,26 Meter meisterte der Sportsoldat im dritten Versuch ebenso wie 2,30 Meter. Nur in der vergangenen Freiluftsaison flog Mateusz Przybylko mit 2,35 Meter in seiner bisherigen Karriere höher. „Ich freue mich sehr über die neue Bestleistung in der Halle. Als einer der besten zwölf Athleten der Welt sollte ich jetzt auch bei den Hallenweltmeisterschaften dabei sein“, freute sich der 25-Jährige, der mit seinem Sieg seinen vierten DM-Titel in Folge feiert.
Katharina Mögenburg, die ebenfalls für den TSV Bayer 04 Leverkusen startete, international jedoch für Norwegen, gewann ebenfalls Gold im Hochsprung mit 1,86m und teilte sich damit den Titel mit Marie-Laurence Jungfleisch vom VfB Stuttgart.
Für den nächsten Titel sorgte 400-Meter-Läufer Thomas Schneider. Im A-Finale auf Bahn vier laufend spielte der 29-Jährige seine Stärke auf der Zielgeraden aus und ließ die Uhr nach 47,80 Sekunden stoppen. „Das hier ist gerade unglaublich emotional für mich. Ich habe in den letzten Jahren viel durchgemacht und habe viele Rückschläge hinnehmen müssen, vor allem mit den verpassten Olympischen Spielen 2016“, erklärte der ehemalige Hallen-Vize-Europameister anschließend.
Standesgemäß schickte der TSV mit fünf Athleten im Stabhochsprung der Männer die meisten Höhenjäger ins Rennen um die vorderen Plätze. Karsten Dilla machte von Beginn an den besten Eindruck und bestätigte diesen mit der Vizemeisterschaft. 5,58 Meter überquerte der 28-jährige Sportsoldat und scheiterte anschließend nur hauchdünn an 5,68 Meter. Höhengleich und mit der gleichen Anzahl an Fehlversuchen sicherte sich Dilla gemeinsam mit Gordon Porsch (LG OVAG Friedberg-Feuerbach) die Silbermedaille. Der Sieg ging mit 5,68 Meter an Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken). „Raphael ist eine Klasse für sich, deshalb ist der zweite Platz ok. Mit dem Versuch über 5,68 Meter bin ich auch zufrieden. Aber es ärgert mich natürlich, dass die Latte nicht liegen geblieben ist. Mit Hinblick auf dem Sommer und auf die EM in Berlin ist auf jeden Fall noch Luft nach oben“, resümierte Karsten Dilla.
Für den Youngstar und mehrfachen Deutschen Meister aus dem Vorjahr Bo Kanda Lita Baehre blieb die Latte in Dortmund bei 5,48 Meter liegen. In der Endabrechnung bedeutete die Höhe für den 18-Jährigen Rang fünf.
Eine weitere Silbermedaille ging an die 800m Läuferin vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen Tanja Spill mit neuer Saisonbestzeit von 2.07.07min. Genauso wie Jessie Maduka vom ART Düsseldorf mit neuer persönlicher Bestleistung von 13,81m im Dreisprung der Frauen.
Bronze sicherte sich Vera Hoffmann vom ASV Köln über die 1.500m in 4.31.41min.
Quelle: TSV Bayer 04 Leverkusen / leichtathletik.de