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Leichtathletik-WM: Bronze! Konstanze Klosterhalfen gewinnt erste deutsche 5.000-Meter-Medaille

Konstanze Klosterhalfen glänzt über die 5000m (Bild: picture alliance)

Nach einer überragenden Saison hat sich Konstanze Klosterhalfen mit WM-Bronze belohnt. Über 5.000 Meter musste sich die Leverkusenerin nur einem Duo aus Kenia geschlagen geben.

Das Deutsche Leichtathletik-Portal berichtet von ihrem Bronze-Lauf:

Konstanze Klosterhalfen hat bei der Leichtathletik-WM in Doha Geschichte geschrieben. Am Samstagabend gewann die 22-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen über 5.000 Meter in 14:28,43 Minuten Bronze. Es war die erste WM-Medaille überhaupt für eine deutsche Läuferin über die zwölfeinhalb Bahnrunden. Die 22-Jährige musste sich nur Titelverteidigerin Hellen Obiri (14:26,72 min) und Margaret Chelimo Kipkemboi (beide Kenia; 14:27,49 min) geschlagen geben. Nur bei ihrem deutschen Rekord Anfang August in Berlin war Konstanze Klosterhalfen knapp zwei Sekunden schneller.

Hellen Obiri nahm das Heft des Handelns nach knapp 1,5 Kilometern in die Hand. Die Titelverteidigerin beschleunigte deutlich, sodass immer mehr Konkurrentinnen zurückfielen. Nicht aber Konstanze Klosterhalfen, die immer wieder leichte Schubser der Konkurrentinnen hinnehmen musste, sowie je zwei Kenianerinnen und Äthiopierinnen. Die Titelverteidigerin agierte clever von der Spitze, nahm auf dem vierten Kilometer (3:01 min) etwas Tempo raus und sparte sich Kräfte für den Endspurt.
Konstanze Klosterhalfen erst auf der Zielgeraden geschlagen

Die benötigte sie auch. Denn weder Margaret Chelimo Kipkemboi noch Konstanze Klosterhalfen ließen sich abschütteln. So fiel die Entscheidung erst auf der Zielgeraden, als sich Hellen Obiri mit langen Schritten lösen konnte und mit 14:26,72 Minuten die schnellste 5.000-Meter-Zeiten in der WM-Geschichte lief. Den letzten Kilometer absolvierte die alte und neue Weltmeisterin in 2:42 Minuten. Rang vier ging an Tsehay Gemechu (Äthiopien) in neuer Bestzeit von 14:29,60 Minuten.

Mit WM-Bronze hat Konstanze Klosterhalfen eine perfekte Saison gekrönt. Zwischen Ende Juni und Mitte August hatte sie bereits die deutschen Rekorde über 5.000 Meter (14:26,76 min), 3.000 Meter (8:20,07 min) und die Meile (4:21,11 min) deutlich gesteigert.

Zu den ersten Gratulanten im Khalifa-Stadion gehörten übrigens die Eltern von Konstanze Klosterhalfen. Brigitte und Bernd Klosterhalfen fieberten zusammen mit Konstanze Klosterhalfens Förderer, dem ehemaligen Langstreckenläufer Oliver Mintzlaff, auf der Tribüne mit. Der Vorstandschef des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig gab der Leichtathletik-WM übrigens dem Auswärtsspiel seines Vereins bei Konstanze Klosterhalfens Heimatklub Bayer Leverkusen am Samstagnachmittag den Vorzug. Er sollte ein spektakuläres Rennen mit der jungen deutschen Läuferin in einer der Hauptrollen erleben.

STIMME ZUM WETTKAMPF

Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Gerade im Moment weiß ich gar nicht so richtig, wie ich mich fühlen soll. Es fällt irgendwie alles von mir ab. Ich muss das erstmal realisieren. In den letzten 24 Stunden habe ich nur an den Race-Plan gedacht. Ich wollte hier eine gute Performance zeigen und zeigen, wie gut wir das Jahr über trainiert haben. Dass ich in meinem ersten Finale eine Medaille habe, das kann ich noch gar nicht so richtig einschätzen. Der Plan war, ruhig zu bleiben bis zur letzten Sekunde, bis jemand zuckt. Auf den letzten 400 Metern ging’s dann auch wirklich ab und ich war froh, dass am Ende die Vierte noch ein bisschen hinter mir war. Ich habe heute alles gegeben. Die Schlagzeilen der letzten Tage bringe ich mit diesem Erfolg nicht in Verbindung. Das Wichtigste war, hier die Performance zu zeigen und zu zeigen, wie gut wir trainiert haben. Ich habe an gar nichts anderes gedacht. Das beste Gefühl ist es zu wissen, dass man etwas ausrichten kann in so einem Weltklasse-Feld. Man ist nicht die, die Tempo macht oder die, die zuerst zuckt. Das ist ein ganz neues Gefühl. Dass ich da jetzt vorne mitlaufen konnte, ist wirklich cool. Ganz nach vorne zu gehen, wäre vielleicht für mich auch eine Option gewesen. Aber ich habe da auf meinen Trainer gehört, und das war auch ganz gut so.

Quelle: leichtathletik.de / Silke Bernhardt, Bild: picture alliance

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