Olympiastützpunkt NRW/Rheinland

Karateka Jana Messerschmidt: Praktikum beim Olympiastützpunkt NRW/Rheinland

Unsere Top-Karateka Jana Messerschmidt absolvierte seit Anfang Oktober ein 6-wöchiges Praktikum in der OSP-Zentrale in Köln, um nach dem Abschluss ihres Studiums MBA Sportmanagement an der Hochschule Schmalkalden weitere Praxiserfahrung zu sammeln. Die Corona-bedingte Zwangspause nutzte Jana, um über die Sommermonate ihre Masterarbeit zu schreiben. Nun galt es, beim OSP in das Tagesgeschäft als Dienstleister für den olympischen und paralympischen Spitzensport in der Region reinzuschnuppern.

Dabei erhielt Jana spannende Einblicke in die Kernaufgaben ihres Olympiastützpunktes, der seinen Spitzensportlern*innen und deren Trainern*innen eine umfassende Betreuung in den Bereichen Duale Karriere, Gesundheits-Management und Leistungsoptimierung anbietet. Und als aktive Athletin war sie auch eine willkommene Gesprächspartnerin für die OSP-Mitarbeiter*innen, um gemeinsam herauszuarbeiten, wie der vielfältige Service an der ein oder anderen Stelle im Sinne der Sportler*innen ggfs. noch optimiert werden kann und welche Kommunikationswege sich hierfür am besten eignen.

„Es ist unglaublich interessant, wie facettenreich die Arbeit eines Olympiastützpunktes ist. Die Betreuung so vieler unterschiedlicher Sportarten und Sportler*innen, die Zusammenarbeit mit Medizin- und Bildungspartnern, mit Bundesstützpunkten, Verbänden und Vereinen – alles im Sinne der OSP-Athleten*innen und mit vielen dezentralen Service-Zentren wie in Leverkusen, Bonn oder Neuss, um kurze Wege und eine persönliche Nähe zu gewährleisten. Diese Eindrücke haben meinen persönlichen Ehrgeiz entfacht, Lösungen mit zu entwickeln, um diesen klasse Service in Zukunft noch früher in adäquater Form an die betreuten Sportler*innen heranzutragen.“

OSP-Leiter Daniel Müller freut sich über Janas Engagement: „Wir versuchen im Bereich der Dualen Karriere ja auch die Zeit nach dem Sport bzw. die Findungsphase zu unterstützen. Janas Studienschwerpunkt im Bereich Sportmanagement passt hier einfach. Wir haben in ihrer Zeit hier bei uns die Möglichkeit genutzt, gemeinsam zu schauen, was wir noch optimieren können, um ein wertvoller und verlässlicher Ansprechpartner für unsere Athleten zu sein. Vor allen Dingen ziehe ich aber den Hut vor Janas Einsatz parallel zum Sport!“

Die Doppelbelastung mit Training und Praktikum war in der aktuellen Phase ohne Wettkämpfe oder Trainingslager ganz gut zu meistern. „OSP-Leiter Daniel Müller ermöglichte mir die notwendige Flexibilität in meinen Arbeitszeiten, indem ich mein tägliches Krafttraining am Vormittag im OSP-Kraftraum realisieren konnte. Auch vor dem Hintergrund, dass ich ja am Nachmittag immer auch noch den Weg zum Bundesstützpunkt Duisburg auf mich nehmen musste, um mich dort gezielt auf die entscheidende Phase der Olympia-Qualifikation vorzubereiten.“

Der Olympia-Traum lebt

Die duale Karriere immer Blick träumt die 29-Jährige aber vor allem von einer Olympia-Teilnahme in TOKYO im nächsten Jahr. Ein mehr als realistisches Ziel, auf das sie seit dem IOC-Beschluss im Jahr 2016, Karate als dritte asiatische Kampfsportart ins olympische Programm von Tokio aufzunehmen, ihren Fokus gelegt hat.

Im Olympia-Ranking der Gewichtsklasse bis 55kg befand sich Jana im Frühjahr in aussichtsreicher Position als die COVID-19-Pandemie die erste Phase der Olympia-Qualifikation stoppte. „Für mich war das ein blöder Zeitpunkt, da ich mich für die Premier League in Marokko sowie die Europameisterschaft in Aserbaidschan in einer tollen Form befand und hoffte, hier den letzten Schritt für das Olympia-Ticket machen zu können.“

Der Modus der Olympia-Qualifikation im Karate stellt sich als eher kompliziert dar. So wurden bei den Frauen die Gewichtsklassen bis 50kg und bis 55kg zur Olympischen Gewichtsklasse bis 55kg zusammengelegt. Die Sportlerinnen erkämpfen sich ihre Punkte für das Olympia-Ranking aber in ihren angestammten Gewichtsklassen. Die zwei Bestplatzierten der beiden Gewichtsklassen aus der Zusammenlegung sind für Tokio qualifiziert. Die letzten Qualifikationsplätze können nach Abschluss der Punkte-Turniere beim abschließenden Qualifikationsturnier in Paris erkämpft werden. Aktuell liegt Jana im Olympia-Ranking auf Position 4, hat aber zwei Gegnerinnen aus ihrer Gewichtsklasse vor sich, von denen sie eine Kämpferin noch überholen muss.

Ihre größten Erfolge feierte die gebürtige Siegburgerin bei den Weltmeisterschaften 2018, als sie Silber gewann und bei der WM 2014, als sie sich die Bronzemedaille sicherte. Im Jahr 2012 gewann unsere OSP-Athletin darüber hinaus den Gesamt-Weltcup.

Jana, die in Köln lebt, startet für den USC Duisburg und kommt aus einer karate-verrückten Familie. Ihr Vater ist Bundesjugendtrainer, ihr Bruder Noah Bitsch selbst auch ein erfolgreicher Karateka mit Medaillengewinnen bei Welt- und Europameisterschaften und im aktuellen Olympia-Ranking bis 75kg auf Rang 14 platziert.

Der Olympiastützpunkt NRW/Rheinland freut sich auf den weiteren gemeinsamen Weg an der Seite einer sympathischen Athletin und drückt Jana die Daumen, dass sie die wohl einmalige Chance auf eine Olympia-Teilnahme nutzen kann.

Hier geht’s zu Janas Instagram-Profil

Bilder: OSP NRW/Rheinland; Peter Eilers

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