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Leichtathletik-EM: Sensations-Silber für OSP-Athletin Lea Meyer über 3.000m Hindernis

Lea Meyer jubelt über EM-Silber (Bild: Daniel Kopatsch / Munich2022)

Unsere TOP-TEAM-Athletin Lea Meyer vom ASV Köln lief am gestrigen Samstag über 3.000m Hindernis das beste Rennen ihrer noch jungen Karriere, nahm am Ende ihr Herz in beide Hände und belohnte sich sensationell mit der Silbermedaille – herzlichen Glückwunsch zu dieser famosen Leistung!

Nachfolgend der Beitrag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes DLV (Svenja Sapper):

Sensationell: Lea Meyer schnappt sich mit mächtiger Steigerung Hindernis-Silber

Mit einer Steigerung ihrer persönlichen Bestleistung um zehn Sekunden hat Lea Meyer am Samstagabend bei den Europameisterschaften in München sensationell Silber gewonnen. Damit rangiert sie in der ewigen deutschen Bestenliste über 3.000 Meter Hindernis nun auf Rang zwei hinter Gesa Felicitas Krause, zu deren Nachfolgerin als Europameisterin sich Luiza Gega aus Albanien krönte. Elena Burkard rannte mit Saisonbestleistung auf Platz zwölf.

Als Neunte der Meldeliste über 3.000 Meter Hindernis war Lea Meyer (ASV Köln) zu den Europameisterschaften nach München gereist. Bei der WM in Eugene (USA) hatte sie bereits ihr Potenzial aufblitzen lassen, als sie ihren Vorlauf in 9:30,81 Minuten zu Ende brachte, nachdem sie kopfüber in den Wassergraben gestürzt war. Dennoch stand vor dem EM-Start ein Fragezeichen hinter der Form der Deutschen Meisterin: Nach den Weltmeisterschaften hatte sie sich mit Corona infiziert.

In München hingegen präsentierte sie sich auf den Punkt fit und gewann am Donnerstag bereits ihren Vorlauf. Am Samstag wurde dann im Finale die Nachfolgerin von Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) gesucht, die ihren Start aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Neben Lea Meyer hatte auch die Sechste von 2018 Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) den Sprung ins Finale geschafft.

Vom Start weg setzte sich Luiza Gega (Albanien), die Zweite der EM von 2016, an die Spitze. Lea Meyer hielt sich stets unter den ersten Verfolgerinnen auf, während Elena Burkard im Mittelfeld blieb. Drei Runden vor Schluss hatte sich Gega gemeinsam mit Großbritanniens Jahresschnellster Elizabeth Bird bereits ein wenig abgesetzt, doch Aimee Pratt (Großbritannien) und Lea Meyer hatten noch nicht allzu viel Rückstand.

Bestzeit um zehn Sekunden pulverisiert

Und dann startete Lea Meyer ihre furiose Aufholjagd: Erst ließ sie Pratt hinter sich, nachdem diese einen Fehler am Hindernis gemacht hatte. Dann saugte sie sich Schritt für Schritt näher an die beiden Führenden heran und schloss schließlich zu ihnen auf. Elizabeth Bird konnte die Attacke der Kölnerin nicht mehr kontern, lediglich Gega war zu weit enteilt und gewann mit Meisterschaftsrekord (9:11,31 min) den Titel.

Doch dahinter rannte Lea Meyer zu Silber – mit einer fantastischen Zeit: In 9:15,35 Minuten verbesserte sie ihren Hausrekord (9:25,61 min) um zehn Sekunden auf einmal und schob sich damit in der ewigen deutschen Bestenliste an der Europameisterin von 2014 Antje Möldner-Schmidt (9:18,54 min) vorbei. Lediglich die Deutsche Rekordlerin Gesa Krause liegt nun noch vor ihr. Für Elizabeth Bird blieb in 9:23,18 Minuten Bronze.

Apropos Gesa Krause und Antje Möldner-Schmidt: Lea Meyer setzte mit Silber eine beeindruckende Erfolgsserie der deutschen Hindernisläuferinnen bei Europameisterschaften fort. 2016 und 2018 hatte sich Krause den Europameistertitel erlaufen, 2014 Möldner-Schmidt – und 2012 hatten beide bereits Silber (Möldner-Schmidt) und Bronze (Krause) errungen. Lediglich 2006 bei der EM-Premiere dieser Disziplin und 2010 war Deutschland bei der Medaillenvergabe über 3.000 Meter Hindernis leer ausgegangen. „Die Zeit glaube ich nicht, und was passiert ist, verstehe ich auch noch nicht so ganz“, sagte eine überglückliche Lea Meyer am Stadionmikrofon. Elena Burkard, die Sechste von 2018, lief mit Saisonbestleistung (9:39,63 min) in ihrem zweiten EM-Finale auf Platz zwölf.

Stimmen zum Wettbewerb

Lea Meyer (ASV Köln; 9:15,35 min):

„Heute habe ich gezeigt, dass ich Hindernisse laufen kann, ohne Stunts am Wassergraben und habe ein für mich rundum perfektes Rennen absolviert. Diese Saison wollte ich zeitlich bei 9:39 stabilisieren. Mit dieser Zeit ist man in Europa schon gut unterwegs. Wo diese Zeit heute herkommt, weiß ich nicht, aber ich war vor Eugene in der Form meines Lebens und diese Form ist halt nicht weg. Jetzt bin ich bei 9:15 Minuten angelangt. Ich setze mir keine Grenzen, heute hat es sich gut angefühlt, mal sehen, wo das noch hinführt. Ich hoffe sehr, dass Gesa bald wieder fit ist. Wir wachsen an der Konkurrenz und bin froh, dass wir ein so hohes Niveau in Deutschland haben. Es ist so ärgerlich, dass sie dieses Jahr nicht dabei sein konnte. Aber sie ist eine starke Frau und wird wiederkommen. Das Publikum hat mich heute getragen. Ohne dieses Publikum wäre das heute nicht so passiert.“

Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald; 9:39,63 min):

„Es war hart. Ich hätte mir natürlich etwas mehr gewünscht, aber ich bin es wahrscheinlich etwas zu ambitioniert angegangen und konnte es dann nicht heimbringen. Im Stadion war es superlaut, was viel Spaß gemacht hat. Lea habe ich direkt im Ziel herzlich gratuliert. Schon nach dem Vorlauf habe ich gesagt, dass eine Medaille nur über sie gehen wird.“

Quelle: DLV (Svenja Sapper), Bild: Daniel Kopatsch / Munich2022

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