Olympiastützpunkt NRW/Rheinland

Fechten: EM-Bronze für Alexandra Ndolo und Max Hartung

Max Hartung und Alexandra Ndolo strahlen um die Wette: jeweils Bronze bei der Heim-EM (Bild: Augusto Bizzi)

Am letzten Tag der Einzelwettbewerbe konnten sich unsere OSP-Vertreter Alexandra Ndolo (Degen) und Max Hartung (Säbel) die Bronzemedaille sichern. Hier die Pressemitteilung des Deutschen Fechter-Bundes:

Mit dem Einzug der Säbelfechter in die Messehalle wurde es laut. Die begeisterten Zuschauer klatschten und trommelten die Athleten zum Sieg. Die Einzelwettbewerbe der EM Düsseldorf enden mit zwei Bronzemedaillen.

Es war ein großer Moment für Max Hartung, erneut auf der Planche zum Einzug ins Finale zu stehen. Der zweifache Europameister hatte sich vor knapp zwei Wochen die Gelenkkapsel am Fuß angerissen, ein Start war bis vor ein paar Tagen noch fraglich. „Hier zuhause auf der Hochbahn zu stehen, ist ein Traum. Meine Freunde, meine Familie und meine Vereinskameraden sind alle da. Wahnsinn, dass ich das geschafft habe.“

Auch Bundestrainer Vilmos Szabo ist mit dem Einzel-Ergebnis der EM hochzufrieden: „Alle vier Jungs unter den letzten 16, Benedikt Peter Wagner auf dem fünften Platz, das ist eine prima Vorlage für die Teamwettbewerbe und die sind jetzt in unserem Fokus“. Max Hartung ergänzt: „Wir schauen jetzt schon Richtung Tokio, da macht es einen großen Unterschied, ob man allein antritt oder zu viert.“

Herrensäbel: Adrenalin pur

Perfekter Start für die deutsche Herrensäbel-Equipe: Alle vier Fechter waren nach der Vorrunde unter den besten 16 Fechtern platziert. Benedikt Peter Wagner (TSV Bayer Dormagen) schaffte eine makellose Vorrunde mit nur 13 Gegentreffern und sechs Siegen. Er wurde mit Platz zwei auf der Setzlistenrang belohnt. Mit jeweils nur einer Niederlage schlossen Björn Hübner-Fehrer (Future Fencing Werbach), Max Hartung (TSV Bayer Dormagen) und Matyas Szabo die Vorrunde ab und gelangen direkt in die Direktausscheidung der besten 32. Bundestrainer Szabo freut sich mit seinen Fechtern: „Das haben alle sehr gut gemacht, in jeder Runde sind schwere Gegner, da ist auch immer eine Niederlage drin.“

Die Direktausscheidung der letzten 32 absolvierten die vier Säbelfechter problemlos und auch den Weg in das Achtelfinale meisterten die Vier souverän: Max Hartung gewann gegen Jonathan Webb (GBR) 15:12, Hübner-Fehrer siegte gegen Csanad Gemesi (HUN), Szabo gegen Guillermo Mancheno (ESP) und Wagner gegen Siarhei Kisel (BLR).

Im Achtelfinale kam die erste deutsche Niederlage. Szabo, musste sich nach klarer Führung im ersten Drittel Veniamin Reshetnikov (RUS) beugen und Hartung setzte sich in einem deutsch-deutschen Duell gegen Hübner-Fehrer durch. Unter dem Jubel der deutschen Fans bezwang Wagner den Franzosen Seitz.

Im Viertelfinale kämpften die beiden Dormagener Wagner und Hartung bereits um eine Medaille. Für Wagner war der Vize-Europameister von 2018 Kamil Ibragimov (RUS) zu stark, er unterlag 15:8. Für Hartung sah es zunächst auch nicht gut gegen den auf eins gesetzten Bolade Apithy (FRA) aus – er musste immer wieder gegen einen Rückstand kämpfen. Bundestrainer Szabo hatte bereits orakelt: „Das wird schwer, Apithy ist fit“. Die Wende brachte ein Hinweis von Team-Kollegen Björn Hübner-Fehrer aus dem Publikum: Ein Punkt war für Aphity doppelt gezählt worden. Die kurze Unterbrechung zum Videobeweis brachte die Wende und Hartung konnte mit einem knappen 15:14 Sieg sich über einen Platz auf dem Podest freuen.

Hartung kommentiert: „Das ist ungewöhnlich, dass Obleute so etwas so spät revidieren. Und dafür gibt es für Björn ein Flasche Champagner.“

Damendegen: Ndolo holt die erste EM-Medaille

Die vier deutschen Degenfechterinnen Beate Christmann (FC Tauberbischofsheim), Alexandra Ndolo, Alexandra Ehler und Ricarda Multerer (alle TSV Bayer 04 Leverkusen) erreichten sicher die Direktausscheidung.

Nach einer makellosen Vorrunde traf Christmann dann auf die Nummer zwölf der Weltrangliste Coraline Vitalis (FRA) und unterlag nach ausgeglichenem Verlauf mit 12:15 Treffern. Multerer verlor mit 9:15 gegen die Ukrainerin Kseniya Pantelyeyeva. Für beide Alexandras ging es in die nächste Runde. Dort konnte sich Ndolo knapp gegen Auriane Mallo (FRA) und Ehler gegen die Russin Tatyana Andryushina mit 15:10 durchsetzen. Im anschließenden Achtelfinale trafen beide Deutschen aufeinander. Ehler hatte hier das Nachsehen und beendet damit das Einzel der EM auf dem 13. Platz. „Für Beate tut mir die Niederlage gegen die Französin sehr leid, sie hat ein starkes Gefecht gemacht und war auch nah dran zugewinnen. Alex Ehler hat heute auch ganz stark gefochten. Schade, dass beide gegeneinander fechten mussten. Auch sie war heute in der Lage in die Top Acht zukommen“, sagte Bundestrainer Dominik Csobo.

Im Viertelfinale konnte Ndolo ab dem zweiten Drittel des Gefechtes noch zulegen und mit euphorischer Unterstützung des Publikums das Gefecht gegen Maria Udrea aus Rumänien gewinnen. Im Halbfinale hielt Ndolo lange gegen die Französin mit und verlor erst zum Schluss das Gefecht (12:15). „Ich bin wirklich sehr zufrieden mit Alex. Sie hat es geschafft sich in schwierigen Momenten auf die Situation einzustellen und ist ruhig geblieben. Die Saison war für sie sehr schwer, da Alex häufig mit einem Treffer verloren hat. Ihre Leistung war immer gut und ein solches Ergebnis kann sie immer abrufen“, sagte Csobo.

Quelle: Deutscher Fechter-Bund, Bild: Augusto Bizzi

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