Olympiastützpunkt NRW/Rheinland

Hockey: HONAMAS schlagen Spanien in der FIH Pro League

Timur Oruz von Rot-Weiss Köln in Aktion (Bild: picture alliance)

Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Herren HONAMAS besiegte das Team Spaniens in Krefeld mit 3:1 und steht damit auf einem Final-Four-Rang der FIH Pro League, hier der ausführliche Spielbericht der DHB-Webseite:

Die deutschen Herren haben ihr zwölftes Pro-League-Match am Pfingstmontagabend in Krefeld gegen Spanien mit 3:1 (2:1) gewonnen. Damit rückten die HONAMAS erstmals in dieser Premierensaison auf einen Play-off-Rang und müssen diesen am Mittwoch um 21 Uhr im Heimspiel gegen Belgien verteidigen. Constantin Staib und Niklas Wellen hatten das deutsche Team im ersten Viertel 2:1 in Führung gebracht. In der Schlussminute erhöhte Timm Herzbruch auf 3:1.

Mit vier Siegen, vier Unentschieden (drei mit Extrapunkt) und drei Niederlagen stehen die HONAMAS nun auf Rang vier der Pro-League-Tabelle, haben Olympiasieger Argentinien auf Platz fünf verdrängt.

Bundestrainer Stefan Kermas: „Insgesamt ein verdienter, wenn auch hart erarbeiteter Sieg. Wir haben in der ersten Hälfte gute Strukturen gezeigt, gute Rhythmuswechsel hingelegt und viele Chancen kreiert. Im dritten Viertel verlieren wir etwas den Faden, es wird unübersichtlicher. Aber im Schlussviertel haben wir wieder viele Infights gewonnen. Das war eine klare Steigerung im emotionalen, mentalen Bereich. Und das stimmt mich positiv für die beiden letzten sehr schönen Endspiele gegen Belgien am Mittwoch und Australien am Sonntag.“

Niklas Wellen: „Wir haben nach dem gestrigen Spiel gegen Neuseeland viel über unser energetisches Level gesprochen. Und ich denke, dass wir heute voll da waren, es super gemacht haben. Wir haben wirklich ganz viel von dem umsetzen können, was wir uns vorgenommen hatten. Ich drücke Constantin Staib sehr die Daumen, dass es keine ernste Verletzung ist, und er schnell wieder fit wird.“

Timur Oruz: „Wir hatten uns vorgenommen, den Anfang nicht schon wieder zu verschlafen und zurückzuliegen. Das haben wir geschafft und das fühlte sich gut an. Wir haben Spanien insgesamt kaum zur Entfaltung kommen lassen. Es war heute für unseren Kopf kein leichtes Match, aber wir haben das als Team gut gelöst und – wie ich finde – insgesamt nach dem 2:1 auch recht souverän runtergespielt. Die Leistung ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Wir freuen uns jetzt auf die beiden Top-Matches, die wir hier in Krefeld noch haben.“

Das DHB-Team bestimmend in der Anfangsphase. Marco Miltkau hatte den ersten Abschluss, der aber noch weggeblockt wurde (2.). Auf der anderen Seite verpasste Alvaro Iglesias einen Querpass von der Grundlinie vor dem DHB-Tor nur knapp. Etwas Pech, als Florian Fuchs erstmals von links flankte und Constantin Staib den Ball direkt vor Tor an den Fuß bekam (6.). Und viel Glück für Spanien, als sich Niklas Wellen von rechts mit Martin Häner durchsetzte und Nguyen den hohen Schlag nicht Richtung leeres Tor blocken konnte (8.). Es brannte jetzt häufig im Kreis der Gäste, weil die Deutschen sehr aggressiv pressten und viele Bälle früh gewannen.

Als Josep Romeu wegen Meckerns mit Grün draußen saß, ging Florian Fuchs über die linke Grundlinie und fand das Brett von Constantin Staib, der auf Höhe des Pfostens ins lange Eck zum 1:0 (11.) einblockte. In der 14. Minute holten die Gäste die erste Ecke, die Josep Romeu mit einem sehr platzierten Schlenzer halbhoch links zum 1:1 nutzte. Als die Uhr schon runterlief zur ersten Viertelpause, führte Fuchs einen Freischlag schnell aus, die Reingabe von Tom Grambusch stach Bene Fürk noch an den Pfosten, aber Niklas Wellen hatte keine Mühe, den Abpraller zum 2:1 (15.) einzuschieben.

Spanien hatte nach Rechtsangriff eine gute Chance zum schnellen Ausgleich, aber Ruiz verpasste vor Tor einen Querball von Alys Schienen. Spanien hatte ein paar Minuten Powerplay, aber kam nicht zum Abschluss. Dann befreiten sich die Deutschen besser und Oruz holte die erste Ecke heraus (22.), doch der Schlenzer von Tom Grambusch ging deutlich über das Tor. Dann waren die Deutschen sehr stark im Pressing und hielten die Gäste am eigenen Viertel. Und als Fuchs erneut vor Tor schlug, konnte ein Spanier gerade noch den Ball vor dem einschlagbereiten Timur Oruz wegspitzeln.

Ein Schlag von Staib aus der Drehung verunglückte etwas und ging auf die Hand von Delas, der aber weiterspielen konnte. Dann musste der spanische Kapitän aber doch raus, und zwar auf die Strafbank, weil sein Team zwischenzeitlich 12 Spieler auf dem Platz hatte, was immer die Gelbe Karte für den Mannschaftsführer zur Folge hat. Spanien stand sehr tief in der Phase, so dass wenig Platz war. Dann ging auch noch Xavi Lleonart mit Gelb auf die Strafbank, weil er ein Schimpfwort benutzte, das Schiedsrichter van’t Hek nicht zuließ.

Die Deutschen dadurch zu Beginn der zweiten Hälfte zweieinhalb Minuten mit zwei Mann und weitere zwei Minuten mit einem Mann in Überzahl. Doch zwei Mal gab Martin Zwicker den Ball ab und brachte damit sein Team in Gefahr. Dann aber das DHB-Team im Vorwärtsgang. Ein Schlag von Zwicker ging zwar ins Tor, aber Herzbruch war noch mit dem Fuß am Ball gewesen, so dass der Treffer nicht zählte (32.). Die Deutschen konnten also nichts machen aus der doppelten Überzahl.

Constantin Staib verletzte sich dann in einer Drehbewegung (36.) am Knie und konnte nicht weiterspielen, sondern wurde nach der partie zum Abchecken ins Krankenhaus gebracht (Diagnose liegt noch nicht vor).

Die Spanier holten mit der ersten Kreisaktion des Viertels eine Ecke, bei der Aly aber stark gegen Pau Quemada hielt. Die Partie verflachte danach ziemlich. Erst ein toller Konter über Teo Hinrichs kreierte mal wieder Gefahr, als der junge Mannheimer Quico Cortes prüfte, aber nicht überwinden konnte (43.). Herzbruch scheiterte mit einem Rückhandschuss ebenfalls an Cortes. Und dann war es erneut Hinrichs, der mit super Solo durch den Kreis der Spanier dribbelte und letztlich nur an der Spitze des Schoners von Cortes mit der Kugel hängenblieb (45.).

Als die Spanier eine Ecke in der 48. Minute bekam, nahm Martin Häner dagegen den Videobeweis, weil der Spanier den Ball mit der runden Seite getroffen haben sollte. Die Videoschiedsrichterin sagte, sie könne dazu keine Entscheidung treffen, aber Victor Aly rettete gegen eine gute Variante in Weltklassemanier (48.). Auf der anderen Seite wurde Herzbruch vor Tor gestoppt (51.). Die Deutschen versuchten das Spiel in der spanischen Hälfte zu halten, was auch ganz gut gelang, aber die eigenen Offensivaktionen waren in der Phase nicht konzentriert genug, um Wirkung zu erzeugen.

Wellen kam vor Cortes an den Ball, wurde aber noch wegverteidigt (55.). Vier Minuten vor Ende nach Trainer Soyez den Keeper für einen elften Feldspieler vom Platz. Doch die Deutschen mit gutem Pressing, gaben Spanien kaum Chancen auf ein Powerplay. Und im Konter gelang Timm Herzbruch dann 80 Sekunden vor Ende ins leere Tor, als Wellen und Nguyen hinten stark abfingen und Fuchs den jungen Mülheimer allein Richtung Tor schickte.

Quelle: Deutscher Hockey-Bund; Archivbild: picture alliance

Exit mobile version